knackmussarchiv.de
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05.11.2023

79. Geburtstag  von
Dr. Heinz-Walter Knackmuß

 Kururlaub vom 30.10.-06.11.2023
in Marienbad (Tschechien)


Viola und Dr. Heinz-Walter Knackmuß fuhren vom 30.10.2023 - 06.11.2023 mit Wörlitz-Reisen nach Marienbad zu einem Kururlaub. Das war sehr entspannend. Wir waren vor 21 Jahren in Marienbad im Zentralhotel zu unserem ersten gemeinsamen Urlaub in Marienbad und mussten dann wegen Bauarbeiten in das Pazifik-Hotel umziehen und waren bis auf die Corona-Virus-Pandemie immer einmal im Jahr im Hotel Pazifik. Seit 2023 sind wir nun zurückgekehrt in das Zentralhotel und dann noch mit dem Bus, aber das war nun unserem Alter und unseren zahlreichen Krankheiten geschuldet. Zuerst wird man vom medizinischen Personal untersucht und dann werden die Behandlungen festgelegt. Da gibt es Mineralbäder, Massagen, einen Gas-Sack und Reizstrom und vieles andere mehr. Dreimal täglich soll man zwei Becher Marienbader Rudolphs-Quelle trinken, was die Nierensteine entfernen soll und allgemein entzündungshemmend ist. Es gab eine Operettengala des Salonorchesters im Marienbader Theater, die wir gleich besucht haben.

Marienbader Salonorchester


Marienbader Theater


Marienbader Theater


 

1. Geiger des Salonorchesters

Dreimal täglich sollten wir zu dem Quellenhaus gehen und Marienbader Rudolph-Quelle trinken. Als wir einmal vom Trinken kamen, war ein Straßenmusikant vor der Wandelhalle und spielte Akkordeon.

Igor Kvashevich
Video

Es war der Vorabend zu meinem 79. Geburtstag und ich gab ihm 5,00 € und er spielte mir den Walzer Nr. 2 von Dmitri Schostakowistsch. Igor Kvashevich wurde 2011 Weltmeister im Akkordeonspielen und kommt aus Minsk. Als er Akkordeonweltmeister geworden war, schenkte ihm der Präsident von Weißrussland,  Aljaksandr Lukaschenka, eine Luxuswohnung in Minsk für zwei Millionen Euro. Seine Frau spielt auch Akkordeon, ist aber Ärztin. Sie zogen nach Schwandorf in Bayern, wo seine Frau jetzt als Kardiologin arbeitet. Sie haben zwei Töchter. Igor Kvasheevich unterrrichtet Akkordeon und reist sonst durch die Welt und gibt Konzerte. So einem Weltmeister öffnen sich überall die Konzertsäle, ob das Moskau, Minsk oder München ist. Jetzt hatte er ein Konzert in Karlsbad und kam auf einen Sprung nach Marienbad, weil er Freude am Musizieren auf der Straße hat und mit den Menschen ins Gespräch kommen kann. Nötig hätte er das finanziell nicht mehr. Aber ich habe mich gefreut. Es war ein schönes Geburtstagsgeschenk.

Das Zentralhotel befinder sich neheben der Kolonnade

In den letzten Jahren waren die Kurbehandlungen immer am Vormittag beendet. 2023 war das nicht so. Wie mussten auch nach der Mittagspause zu zwei bis drei Behandlungen. Man musste auch das Mittag im Hotel einnehmen, weil ein Essen außerhalb zeitlich unmöglich war. Auch an meinem Geburtstag, Sonntag, den 05.1.2023, hatte Viola eine Behandlung. Ich fand das etwas gottlos, aber Viola hat es genossen. Wir gingen dann in das Restaurant "Churchil" zum Essen, das wir sehr lieben. Das Restaurant hatte aber den Besitzer geändert und ist ziemlich heruntergekommen. So nahmen wir ein sehr bescheidenes Mahl zu uns und gingen dann noch eine Runde in Marienbad spazieren und erfreuten uns an dem heiteren Leben am Sonntag. Ich hatte mir beim Baden eine Erkältung zugezogen und Viola nach ein paar Tagen angesteckt. Erst zu Hause endete der Husten richtig. Trotzdem fand ich die Woche erholsam und wir waren wieder mal dort, wo wir etwas Gesundheit tanken können und es war alles schön. Der schönste Glückwunsch kam von Gerda Krebs aus Rathenow in Sütterlin geschreiben:

Herzliche Glück- und Segenswünsche auch von mir.
Möge Ihnen für jeden Tag die nötige Kraft ge-
schenkt werden und auch immer etwas zum
Freuen. Einen schönen Tag wünscht G. Krebs

Die Anrufe der Gratulanten erreichten mich auch in Marienbad und ich bedanke mich bei allen herzlich für die guten Wünsche für mein neues Lebensjahr.

Spenden für den Wiederaufbau der Sankt-Marien-Andreas-Kirche anlässlich des 79. Geburtstag von Dr. Heinz-Walter Knackmuß
1. Holger Schiebold , Milower  Land,                   50,00 €
2. Ruth und Detlef Schwieger, Rathenow             50,00 €
3. Heidi Maria Binder und Helmut Niederdränk  50,00 €
4. Dr. med. dent. Marlene Schulz                        100,00 €

Nr.

Liste der Geburtstagsgratulanten 2023

Wohnort

1

Helmut Torno

Rathenow

2

Erika Kamp

Rathenow

3

Ingrid Treff

Teutschenthal

4

Peter Treff

Teutschenthal

5

Sylvio Jörn

Rathenow

6

Jörg Schütz

Berlin

7

Dorothea Langner

Berlin

8

Manfrd Langner

Berlin

9

Brigitte Lauche

Leipzig

10

Dr. Antja Kriewitz

Berlin

11

Dr. Hans-Dieter Kriewitz

Berlin

12

Tatjana Lega

Moskau

1

Sascha Lega

Moskau

13

Gudrun Hübner

Rathenow

14

Johann Weiland

Lahr

15

Christina Weiland

Lahr

16

Ingrid Mewes

Rathenow

17

Heidelore Sinzig

Wollbrechtshausen

18

Walter Sinzig

Wollbrechtshausen

19

Gabriele Lenz

Rathenow

20

Manfred Lenz

Rathenow

21

Adelheid Rempke

Rathenow

22

Horst Fritze

Semlin

23

Dr. Wolfgang kurth

Berlin

24

Uke Usinga

Leek (NL)

25

Wim Moltmaker

Leek (NL)

26

Karin Müller

Potsdam

27

Astrid Kurth

Klostermansfeld

28

Gabriele Scharein

Rathenow

29

Axel Teckemeyer

Rathenow

30

Hartmut Wiegand

Rathenow

31

Gerhold Radziewitz

Rathenow

32

Irene Prüß

Rathenow

33

Dr. Detlef Krause

Koblenz

34

Dr. Margit Semmler-Grade

Premnitz

35

Erhard Hömke

Gartz/Oder

36

Margit Hömke

Gartz/Oder

37

Hartmut Fellenberg

Premnitz

38

Irmhild Göttert

Premnitz

39

Eugen Gliege

Rathenow

40

Constanze Gliege

Rathenow

41

Annemarie Kopsch

Rathenow

42

Horst Ostermann

Großwudicke

43

Ursula Mencke

Großwudicke

44

Edeltraut Schulze

Rathenow

45

Hans-Jürgen Schulzw

Rathenow

46

Marion Kuckelies

Rathenow

47

Jens Kuckelies

Rathenow

48

Irmgard Kuckelies

Rathenow

49

Peter Ramner

Hünstetten

50

Barbar Ramner

Hünstetten

51

Jürgen Guthan

Rathenow

52

Rosemarie Uhlich

Rathenow

53

Georg Hirsch

Bayreuth

54

Dr. Wolf-Dieter Berger

Berlin

55

Hylia Berger

Berlin

56

Ingeborg Wille

Rathenow

57

Sabine Wille-Bäckhausen

Rathenow

58

Michael  Lützler

Rathenow

59

Gabriele Sauerzapfe

Groß Köris

60

Michael Laube

Groß Köris

61

Christian Friese

Kanada

62

Günter Liebermann

Bonn

63

Erna Liebermann

Bonn

64

Sylke Ziethe

Oldenburg

65

Johannes Ziethe

Oldenburg

66

Silke Hütten

Hagen

67

Heidrun Croux

Friesack

68

Dr. Rüdiger Croux

Friesack

69

Eva Backes

Heusweiler

70

Dagmar Bock

Rathenow

71

Ella Wernicke

Stechow

72

Gerhard Wernicke

Stechow

73

Marianne Lenz

Rathenow

74

Rainer Lenz

Neckargemünd

75

Dagmar Mißmann

Nauen

76

Dieter Mißmann

Nauen

77

Kevin Kama

Neuruppin

78

Michelle Gericke

Neuruppin

79

Hans-Jürgen Werth

Rathenow

80

Horst Schwenzer

Rathenow

81

Pfarrer Andreas Buchholz

Rathenow

82

Magdalena Buchholz

Rathenow

83

Ruth Schwieger

Rathenow

84

Jutta Schnorr

Berlin

85

Christine Holweger

Berlin

86

Jörg Anke

Berlin

87

Dr. Sigrid Schulz

Eisenhüttenstadt

88

Peter Kurth

Rathenow

89

Magrit Kurth

Rathenow

90

Harry Langer

Rhinow

91

Ulrika Piata

Rhinow

92

Wim Moltmaker

Leek (NL)

93

Uke Osinga

Leek (NL)

94

Brigitte Grabowsky

Rathenow

95

Dr. Renate Schmidt

Hagen

96

Christa Adam

Ebergötzen

97

Horst Adam

Ebergötzen

98

Christiane Thies

Hannover

99

Andreas Thies

Braunschweig

100

Brigitte Thies

Braunschweig

101

Dr. Hans-Jürgen Lemle

Buschow

102

Christlinde Richter

Rathenow

103

Olaf Enders

Rathenow

104

Felix Menzel

Milower Land

105

Dieter Anger

Werder

106

apl. Prof. Dr. Gudrun Gleba

Oldenburg

107

Anna-Margarethe von Podbielski

Bremen

108

Prof. Dr. Dr. Dr. Rainer Lehmann

Rathenow

109

Pfarrer Hardy Enseleit

Rathenow

110

Kathrin Großmann

Rathenow

111

Landrat Roger Lewandowski

Rathenow

112

Ladtagsabgeordnete der SPD Katja Poschmann

Premnitz

113

Ingeborg Wille

Rathenow

114

Peter Thürling

Rathenow

115

Marga Tautz

Rathenow

116

Kerstin Zink-Zimmermann

Rathenow

117

Inge Blankenburg

Rathenow

118

Hartmut Wengler

Rathenow

119

Dr. Uwe Stahl

Rathenow

120

Rainer Rosenberg

Waischenfeld

121

Pfarrer Jens Greulich

Rathenow

122

Rolf Eißer

Rathenow

123

Eva-Maria Urban

Rathenow

124

Petra Gordner

Premnitz

125

Dr. Marlene Schulz

Rathenow

126

Gisela Prange

Rathenow

127

Olaf Schultze

Rathenow

128

Wais Khaliqi

Rathenow

129

Dr. Maria Kiene

Frankfurt an der Oder

130

Bernd Engel

Jerichow

131

Ilse Strabel

Rathenow

132

Gerda Krebs

Rathenow

133

Medizinalrat Dr. Peter Hein

Potsdam

134

Ge und Bert de Poel

Leek (NL)

135

Karin Müller

Potsdam

136


Edelgard Köhne

Schollene

Besuch der Partnergemeinde aus Leek-Oldebert (NL)

in Rathenow
22.09. -24.09.2023

22 Mitglieder der niederländischen Partnergemeinde Leek-Oldebert waren vom 22.09.-24.09.2023 in der Sankt-Marien-Andreas-Gemeinde zu Gast. Nach der Ankunft
am 22.09.2023 gab es um 18:00 Uhr ein gemeinsames Abendessen im Lutherhaus, wo Pfarrer Jens Greulich die Gäste begrüßte und sie herzlich willkommen hieß in ihrer Partnergemeinde in Deutschland. Der Kapitän i.R. Herman Lammert Smith und seine Frau Siety Douma saßen mit einer Reifenpanne auf der Autobahn fest und kamen erst um 21:00 Uhr in Rathenow an.

Herman Lammert Smith



Dann ging es in die Privatunterkünfte, denn es war ein anstrengender Tag für die Niederländer, denn die Entfernung zwischen Rathenow und Leek beträgt knapp 550 km. Unter den Besuchern waren auch vier Mitglieder des Förderkreises, Bert de Poel, André de Jong, Herman Lammert Smith und Fija Klunder, die besonders gespannt auf den Fortgang der Bauarbeiten an der Kirche waren. 

Bert de Poel


Am Samstag fuhren die Niederländer mit ihren Rathenower Gastgebern mit dem Zug nach Berlin-Spandau und erlebten in der Nikolaikirche eine Orgelandacht.

 Video

Evangelische Sankt-Niokolai-Kirche in Berlin-Spandau



Danach ging es auf eine Siebenseenrundfahrt  durch Berlin und Potsdam, was eine wunderbaren Eindruck von der Landschaft in Brandenburg hinterlässt. Erst vom Schiff erkennt man, wie schön das Land Brandenburg ist. 

Gé en Bert de Poel auf dem Schiff "Wappen von Spandau"


Um 18 Uhr ging es mit dem Zug zurück nach Rathenow und es gab ein kleines Abendessen bei den Gastgebern und viele Gespräche über die Kirchengemeinden in den Niederlanden und in Rathenow. 

Abendessen bei Familie Knackmuß
Rathenow, Röntgenstr. 13


Anne Draijer, Elze Elzes und Uke Osinga, die fast jedes Jahr mit nach Rathenow kamen, waren dieses Mal verhindert und die Niederländer berichteten, dass Uke Osinga gerade am 22.09.2023 aus Neuseeland zurückgekehrt war, wo sie ihren dort lebenden Sohn besucht hatte. Am Sonntag feierte die Sankt-Marien-Andreas-Gemeinde mit ihren Gästen einen Familiengottesdienst in der Sankt-Marien-Andreas-Kirche, der von der Kita Regenbogen mitgestaltet wurde, denn es wurde schon vorfristig mit den Kindern das Erntedankfest gefeiert, dass ja eigentlich erst m 01.10.2023 auf dem Kalender stand, aber wegen des Brückentages am 02.10., den ja viel Familien als Kurzurlaub nutzen, um eine Woche vorverlegt wurde. Die Kirche war deshalb sehr voll, denn die Kinder der Kita Regenbogen sangen und führten ein Anspiel auf. Pfarrerin Katharina Scherer hatte Siety Douma gebeten, das Evangelium für diesen Sonntag (Lukas 12, 13-21) in Niederländisch vorzulesen. Fija Klunder überbrachte ein Grußwort der Protestantse Gemeente Leek-Oldebert  (PGLO) in Deutsch. Sie sagte:
Liebe Gemeinde, wir freuen uns sehr dass wir seit 33 Jahren mit einander in Kontakt stehen. In diesem Jahr wurde dieser Kontakt weiter gestärkt durch die Israel-Reise. Eine wundervolle Reise. Vor allem, weil wir zusammen gegangen sind. Wir,  als Gruppe aus Leek, haben euch Blumen mitgebracht. Sie sind da. Freitagabend im Lutherhaus, gestern ein kurzer Spaziergang durch die Altstadt von Spandau und wir waren in die Nikolaikirche und dann hatten wir noch ein Sieben-Seen-Fahrt mit dem Schiff „Wappen von Spandau“.  Alles sehr nett. Wir haben es genossen. Nächstes Jahr müssen wir auch so ein nettes Programm finden. Und jetzt der Gottesdienst. Auch sehr speziell. Mit den Kindern vom Kindergarten. Wir haben auch eine Verbindung zu Leek: wir singen dasselbe Lied: Nun danket alle Gott  (Dank, Dank, nu allen God). In unseren Kirchen feiern wir auch das Erntedankfest. Immer am ersten Mittwoch im November. Erntedankfest für Ernte und Arbeit. Liebe Rathenowers und Leeksters:
Wir wünschen Ihnen alles Gute:
Frieden mit dem, was war.
Freude mit dem, was ist
und alles Gute für die Zukunft.

Wij wensen jullie van harte:
Vrede met wat was
Vreugde met wat is
en alle goeds voor de toekomst.

Fija Klunder
Video


Nach dem Gottesdienst und das obligatorische Foto vor der Kirche fuhren Gäste und Gastgeber in das Lutherhaus, wo ein Mittagsessen bereitstand und danach verabschiedeten die Rathenower ihr Gäste. Die Protestanse Gemmente Leek-Oldebert hatte eine Einladung zum
Gegenbesuch in Leek für den September 2024 ausgesprochen. Anne Draijer, Fija Klunder, Bert de Poel, Elze Elzes, Herman L. Smith, Uke Osinga und André de Jong sind Mitglieder im Förderkreis zum Wiederaufbau der Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow e. V. und unterstützen seit vielen Jahren die Baumaßnahmen des im Zweiten Weltkrieg völlig erstörten Gotteshauses. 2023 soll der letzte große Bauabschnitt begonnen werden, denn die Gemeinde hat 7,5 Mio. € von der Bundesregierung in Berlin und von der Landesrgierung in Brandenburg bekommen. Deshalb wird die Kirche bis 2025 geschlossen werden. Wir danken den  sieben Niederländern für ihre Spenden und erbitten Gottes Segen für alle Baumaßnahmen.

Video
Erntedankfest in der Sankt-Marien-Andreas-Kirche 24.09.2023


Copyright: Dr. Heinz-Walter Knackmuß, 24.09.2023




Reise nach Elimäki (Finnland) vom 25.08. - 27.08.2023

Vor dem Felsendom in Helsinki am 25.08.2023
von links: Schatzmeisterin des Förderkreises Heidi Maria Binder, Helmut Niederdräng (MdF), Viola Knackmuß (MdF), Andreas Behncke (MdF), Dr. Heinz-Walter Knackmuß, Vorsitzender des Förderkreises, Kevin Kama (MdF), Doris Schacht, Magdalena Buchholz (MdF), Gerd Wollenzien (MdF), Pfarrer i.R. Andreas Buchholz (MdF) und Ulla Villa

Eine kleine Abordnung der Sankt-Marien-Andreas-Gemeinde in Rathenow flog auf Einladung der finnischen Partnergemeinde in Elimäki am 25.08.2023 nach Helsinki. Kantor Kaarel Kollo aus Elimäki in Finnland hatten einen deutschen Freund Peter Voecks, Geschäftsmann aus Magdeburg, der in Tallin lebt, und bat ihn, doch auszuloten, ob die Möglichkeit besteht mit einer deutschen Kirchengemeinde eine Partnerschaft aufzubauen. Peter Voecks wandte sich daher an seinen Freund Uwe Liebert in Rathenow. Uwe Liebert aus Rathenow übermittelte den Wunsch der finnischen Kirchengemeinde in Elimäki an Dr. Heinz-Walter Knackmuß, und bat ihn, zu erlauben, seine Adresse an Peter Voecks zu geben. Peter Voecks schrieb am 09.05.2017 im Auftrag der Evangelischen Kirchengemeinde in Elimäki einen Brief an Dr. Heinz-Walter Knackmuß und stellte die Gemeinde etwas vor. In Elimäki leben 6600 evangelische Christen. Elimäki ist in der Stadt Kouvola eingemeindet worden. Es gibt in der Stadt insgesamt 65000 evangelische Christen. Er bat Dr. Heinz-Walter Knackmuß um Prüfung von Kontakten. Nach grünem Licht aus dem Gemeindekirchenrat wurden die ersten Kontakte über den Kantor Kaarel Kollo und die Deutschlehrerin Ulla Villa in Elimäki aufgebaut. Und so schrieb Dr, Heinz-Walter Knackmuß einen Brief an die Pfarrerin Kirsi Hämäläinen und lud eine Gemeindegruppe aus Elimäki nach Rathenow ein. Dem Brief waren auch viele Fotos besonders vom Wiederaufbau der Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow beigelegt. Die Pfarrerin Kirsi Hämäläinen teilte der Rathenower Gemeinde mit, dass es schwierig wäre, 2017 nach Rathenow zu kommen und bat die Rathenower doch nach Elimäki zu kommen. Und so flog eine kleine Abordnung der Evangelischen Kirchengemeinde Rathenow vom 09.09.-10.09.2017 nach Helsinki. Kantor Kaarel Kollo holte die Rathenwer vom Flughafen in Helsinki ab und fuhr mit ihnen nach Elimäki, wo die Finnen ein ausgesucht schönes Programm für Besucher aus Rathenow vorbereitet hatten. Der Höhepunkt des Treffens war die Predigt von Pfarrer Andreas Buchholz in der  Kirche in Elimäki, bei der Ulla Villa alles ins Finnische übersetzte. Der Kantor Kaarel Kollo kam dann mit einer kleinen Gruppe aus Elimäki vom 09.11.-11.11.2018 nach Rathenow, wo er mit seinem Chor in der kalten Sankt-Marien-Andreas-Kirche drei wunderbare finnische Lieder sang. Es gab auch ein kleines Ausflugsprogramm nach Berlin. Die Gemeinde in Elimäki hatte die Rathenower zu einem Gegenbesuch eingeladen, aber die Coronapandemie machte es erst vom 25.08.-27.08.2023 möglich, der Einladung zu folgen. Und so fuhren die Rathenower in aller Herrgottsfrühe am 25.08.2023 von Rathenow zum Flughafen Berlin-Schönefeld und flogen dann mit der FinnAir nach Helsinki. Am Flughafen in Helsinki wurde die Gemeindegruppe aus Rathenow von der Deutschlehrerin Ulla Villa in Empfang genommen und zu einem Bus geführt, der nach einem Imbiss in einem Restaurant eine Stadtbesichtigung von Helsinki auf dem Programm hatte. Natürlich war der Felsendom ein Höhepunkt für die Gäste aus Rathenow und man versammelte sich zum Gruppenfoto vor der Kirche.


Im Inneren des Felsendoms war nur für eine kurze Besichtigung Zeit. Der Felsendom gibt mit seiner in Fels gehauener Wand und dem Glasdach eine einmalige Atmosphäre für Christen, aber es ist auch eine Attraktion für alle Besucher der finnischen Hauptstadt.










Der Dom von Helsinki

Dann ging es schon weiter zum Dom von Helsinki, der das größte Gotteshaus der Stadt ist und schon weit auch vom Meer aus sichtbar ist. Er steht auch auf einem großen Platz, der sehr an die herrlichen Bauten in St. Petersburg erinnert. Die russische Grenze ist nicht weit und die Finnen haben auch eine leidvolle Kriegsgeschichte mit Russland, den große Teile Finnlands gehören heute zu Russland.


Innenraum vom Dom in Helsinki



Platz vor dem Dom









Dann ging es zum Hafen, wo das gnze Jahr für die Touristen ein Markt geöffnet hat und auch die Russisch Orthodoxe Kirche in unmittelbarer Nähe steht.


 Viola Knackmuß am Hafen im Hintergrund die Russisch Orthodoxe Kirche


Nach der Stadtbesichtigung in Helsinki fuhr die kleine Gemeindegruppe nach Elimäki, wo ein Abendessen vorbereitet war. Kaarel Kollo, der jetzt in Estland lebt, hatte extra eine Torte für die Rathenower bestellt. Pfarrerin Kirsi Hämäläinen erklärte uns das Gotteshaus. Der Glockenturm der Kirche steht separat auf der anderen Straßenseite.


Kirche in Elimäki




Glockenturm gegenüber der Kirche von Elimäki


Das Innere der Kirche von Elimäki
mit dem alten Lettner als Eingang ins Paradies

Dann fuhren alle in die Privatquartiere. Die Schatzmeisterin Heidi Maria Binder und Helmut Niederdränk und Ehepaar Knackmuß wohnten im Haus der Mutter von Kirsi Partanen, die schon lange im Pflegeheim war und am 17.08.2023 gestorben war. Kirsi Partanen hatte alle Kühlschränke gut gefüllt und wir haben dort wunderbar geschlafen und Heidi Maria Binder hat  jeden Morgen ein herrliches Frühstück bereitet.
Am Samstag, den 26.08.2023 wurden wir mit dem Auto nach Mikkeli gefahren. Das ist so eine Provinzhauptstadt. Der grüne gesunde Wald und die vielen Birken und immer wieder Seen. Mikkeli hat 65000 Einwohner und ist Verwaltungssitz der Region sowie der Sitz des Bischofs. Zuerst bestiegen wir einen Aussichtsturm und verschafften uns einen Überblick über die Stadt.



 Stadtplan von Mikkeli


 





Mikkeli
im Hintergrund die Domkirche von Mikkeli


Mikkeli
im Hintergrund die Domkirche von Mikkeli

Dann besuchten wir einen Markt, wo eine Tanzgruppe auftrat. Die Leute hatte in alten Schuhen Blumen gepflanzt.

 

Bummel über den Markt



Dekan Dr. Marko Marttila

Auf dem Markt gab es ein Restaurant, wo wir mit dem Dekan Dr. Marko Marttila gemeinsam Mittag aßen.

Gemeinsames Mittagessen in Mikkeli

 

Ulla Villa

Dekan Dr. Marko Marttila

Schatzmeisterin Heidi Maria Binder und Kevin Kama

Timo und Helena Lehtola


Magdalena Buchholz und Gerd Wollenzien




 Mikkelin Kansantanssin Ystävät


Eine Volkstanzgruppe aus Mikkeli führte auf dem Markt Tänze auf. Das fand bei dem Menschen große Anerkennung und es machte Freude zuzusehen.



Video


Video


Nach dem Mittagessen gab es noch einen Bummel über den Markt.

 



von links: Kari Taina, Viola Knackmuß, Helena Lehtola


Kari Taina


Kari Taina und Viola Knackmuß


Dann fuhr die Gruppe in den Dom von Mikkeli und Dekan Dr. Marko Marttila hielteinen Vortrag über die Geschichte des Gotteshauses.

Video



Domkirche in Mikkeli

Altar mit Abendmahlsknierunde


von links:Doris Schacht, Kevin Kama, Heidi Maria Binder, Helmut Niederdränk


Domkirche in Mikkeli



Dekan Dr. Marko Marttila
hält inen Vortrag
über das Bistum Mikkeli

Video

Der Dekan Dr. Marko Marttila zeigte uns dann das Domkapitel, wo am 27.08.2023 der alte Bischof  Dr. Seppo Häkkinen in den Ruhestand versetzt wurde und am 03.09.2023 die neu gewählte Bischöfin Dr. Mari Parkkinen in einem Festgottesdienst in ihr Amt eingeführt wurde. Die kleine Gruppe aus Rathenow fuhr wieder zurück nach Elimäki, wo nach einem Abendessen ein Saunagang anstand und nach der Sauna ein Runde Schwimmen im See. Es war ein erfüllter Tag.


Saunaräume der Kirchengemeinde

Abkühlen im See nach der Sauna


Viola Knackmuß und Ulla Villa genießen die Ruhe am See



 Seeufer



Jaakko Arminen
Schwitzen vor der Sauna


Für Andachten im Freien

Reichlich müde ging es zurück in die Häuser in Elimäki und wir schliefen tief und fest bis zum Sonntag. Da ging es früh los mit allem Gepäck zum Gottesdienst in die Kirche nach Elimäki. Pfarrer Kai Takkula und Kevin Kama führten durch den Gottesdienst und Magdalena Buchholz las die Bibeltexte für diesen Sonntag auch in Deutsch vor. 


Kevin Kama und Pfarrer Kai Takkula


Nach dem Gottesdienst gab es im Gemeindhaus noch ein Essen und der Chor sang  unter Leitung des Kantors Juha Nurmi zum Abschied zwei Lieder und Kevin Kama sang noch ein Lied in Deutsch begleitet vom Kantor.


Video




Gerd Wollenzien und Doris Schacht im Gottesdienst in Elimäki am 27.08.203


Pfarrer Andreas Buchholz und seine Frau Magdalena Buchholz im Gottesdienst in Elimäki am 27.08.203

Ulla Villa im Gottesdienst am 27.08.2023 in Elimäki


Mirjam Jokiranta nach dem  Gottesdienst am 27.08.2023im Gemeindehaus  in Elimäki



Jaakko Arminen im Gemeindehaus nach dem Gottesdienst am 27.08.2023

Kirsi Partanen im Gemeindhaus nach dem Gottesdienst am 27.08.2023


Nach dem Mittagessen im Gemeindehaus in Elimäki fuhr der ein kleiner Bus die Gruppe aus Rathenow wieder zum Flughafen nach Helsinki und nach einer Stunde und dreißig Minuten landete die Finn-Air-Maschine wieder in Berlin-Schönefeld, wo  es mit dem Zug wieder zurück nach Rathenow ging. Die Besucher hatten den Eindruck, sie wären vier Wochen in Finnland gewesen, aber die Nachbarn in Rathenow hatte die Abwesenheit gar nicht bemerkt. Reisen verlängert das Leben.





Impressionen


Kirsi Partanen als junge Frau



















Zwanzigster Hochzeitstag von Viola und Dr. Heinz-Walter Knackmuß


Viola und Dr. Heinz-Walter Knackmuß hatten sich am 01.08.2023  in der Sankt-Marien-Andreas-Kirche das Jawort gegeben. Pfarrer Andreas Buchholz hatte die Trauung durchgeführt und ihnen den Trauspruch "Herr, Deine Güte reicht so weit der Himmel ist und Deine Wahrheit so weit die Wolken gehen," (Psalm36, 6) mit auf den gemeinsamen Lebensweg gegeben. Am 20.08. 2023 feierten sie in Semlin den 20. Hochzeitstag und den 68. Geburtstag von Viola Knackmuß (07.08.2023) nach und erbaten von den Gratulanten eine Spende zum Wiederaufbau der Sankt-Marien-Andreas-Kirche. Viola Knackmuß hatte sich extra zur Hochzeit ein gelbes Kleid gekauft, das ihr sehr gut stand und das auch für den Sommer gut geeignet war


Dabei kamen 1555,00 € zusammen. Die Schatzmeisterin der Förderkreises, Heidi Maria Binder, überreichte dem Jubelpaar die Urkunde über die Kanzelstifterbriefe Nr. 187 - 217. Es war ein herrlicher Sommertag und die Atmosphäre in Semlin direkt am See wunderbar. Ein frischer Wind brachte vom Wasseretwas Kühlung. Viola und Dr. Heinz-Walter Knackmuß begrüßten die Gäste und Dr. Heinz-Walter Knackmuß sprach ein Tischgebet. 

Viola mit ihrem Hochzeitskleid im Garten
Röntgenstr. 13, 14712 Rathenow

Begrüßung der Gäste
Video


Dann ging an das Büfett, wo Rico Timm und seine Mitarbeiter ein leckere Speisenauswahl vorbereitet hatte. Dr. Heinz-Walter stellte alle Gäste vor. Am weitesten angereist waren wohl Zygmunt Garlinski aus Breslau und Grzegorz Kotsut aus Orszymowo bei Warschau. Auf der Einladung hatte dasEhepaar Knackmuß um Lieder, Gedichte und Geschichten gebeten, aber nur Kevin Kama trug etwas vor.


Kevin Kama
Video

Danach machte sich die kleine Gesellschaft auf den Wegzur Semliner Dorkirche. Inge und Lothar Zeuschner hatte die Kirche festlich geschmückt und dem Jubelpaar zwei weiße Stühle hingestellt. Pfarrer Andreas Buchholz zelebrierte eine kleine Andacht und segnete Viola und Dr. Heinz-Walter Knackmuß. Magdalena Buchholz umrahmte die Andacht mit dem Lied "Füllet mit Schalle" aus der Oper "Iphigenie auf Aulis" von Christoph Willibald Gluck.

Füllt mit Schalle feiernd die Halle,
Jubelchöre haltet bereit,
daß es klinge, jauchze und singe
unser Festlied hoch geweiht!
Alles Sorgen, alles Zagen,
sei gebannt aus dieser Zeit,
sei gebannt aus dieser Zeit!
Laßt es klingen, jauchzen und singen
unser Festlied hoch geweiht!

Video

Spender

Spende

Dagmar und Heinz-Dieter Missmann

60,00 €

Ingrid Mewes

50,00 €

Prof. Dr. Dr. Dr. Rainer Hans-Jürgen Lehmann

50,00 €

Rosmarie Uhlich und Jürgen Guthan

50,00 €

Heidi Maria Binder

50,00 €

Helmut Niederdränk

50,00 €

Ineborg Wille

100,00 €

Gabriele und Manfred Lenz

100,00 €

Magdalena und Pfarrer i.R. Andreas Buchholz

40,00 €

Ruth und Detlef Schwieger

50,00 €

Marion und Jens Kuckelies

100,00 €

Irmgard Kuckelies

50,00 €

Michelle Gerike und Kevin Kama

100,00 €

Sigrid und Holger Schiebold

100,00€

Regina Kurowski

25,00 €

Dorothea und Manfred Langner

100,00 €

Astrid Panenbäcker und Jörg Schütz

100,00 €

Dipl.-Stom. Horst Fritze

30,00 €

Luise Freitag

100,00 €

Sigrid Wichmann

100,00 €

Ella und Gerd Wernicke

50,00 €

Edeltraut und Hans-Jürgen Schulze

100,00 €

Summe

1555,00 €




































































































































 


 







Reise nach Hamar von 19.05.-21.05.2023

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Die Inschrift  auf dem Denkmal lautet auf Deutsch: Kein Glaube ist zu klein
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Norske
Am 20.05.2023 wurde vor dem Dom in Hamar ein Denkmal für die Ehrenbürgerin der Stadt Rathenow, Bischöfin Rosemarie Köhn, feierlich eingeweiht. Der Förderkreis zum Wiederaufbau der Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow e. V., dessen Mitglied Rosemarie Köhn bis zu ihrem Tode im Jahr 2022 war, hatte eine Einladung zur Einweihung des Denkmals vor dem Dom in Hamar in Norwegen bekommen und so flogen die Schatzmeisterin Heidi Maria Binder, Dr. Heinz-Walter Knackmuß, Viola Knackmuß und Liturg Kevin Kama am 19.05.2023 nach Oslo. Arve Juritzen hatte extra eine Stiftung gegründet, um die Kosten für das Denkmal aufzubringen und so konnten 127.162,00 € (1,5 Mio. Norwegische Kronen) gesammelt und ein Auftrag an  die Künstlerin  Merete Sejersted BØdtker vergeben werden. Der Sockel wurde aus Iddefjord-Granit angefertigt und wiegt 7,2 Tonnen. Die Figur selbst wurde aus Bronze gegossen und zeigt die Bischöfin in ihrem Ornat, wie sie die Stufen zum Dom in Hamar emporschreitet. Zum Einweihungsfestakt war der Dom in Hamar bis auf den letzten Platz gefüllt, sodass etliche Besucher vor dem Portal draußen stehen mussten. Nachdem der Domkantor mit dem Domchor und Bläsern sowie Orgelmusik die Feier eröffnet hatte, begrüßte der derzeitige Bischof von Hamar Ole Kristian Bonden die Menschen und übergab gleich das Wort an Arve Juritzen, der die Stiftung für das Denkmal ins Leben gerufen hatte. Danach ergriff der ehemalige Minister für Kirche, Bildung und Forschung Gudmund Hernes das Wort und würdigte die Leistungen der ersten weiblichen Bischöfin in Norwegen und ganz Skandinavien. Es gab Grußworte vom Präsis Olav Fykse Tveit und der Vorsitzenden der Evangelisch-Lutherischen Kirche in den USA, Bischöfin Elizabeth A. Eaton und von der Vorsitzenden des Kirchenvorstands in Hamar, Kristin Gunleiksrud Raaum - immer unterbrochen von Musik, denn auch die Sopranistin Kristine Våge mit ihrer makellosen Stimme war zu diesem Festakt gekommen. Auch der Vorsitzende des Förderkreises der Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow e.V. war um ein Grußwort gebeten worden und sagte:" Ich bringe herzliche Grüße aus Rathenow in Deutschland, dem Geburtsort der Bischöfin Rosemarie Köhn, wo sie die ersten sieben Jahre ihres Lebens verbrachte und deren Ehrenbürgerin sie seit 2021 ist. Die Kirche ihrer Kindheit, die Sankt-Marien-Andras-Kirche in Rathenow wurde 1945 zerstört und brannte völlig nieder. Rosemarie Köhn vergaß nie das schreckliche Flammenmeer, das sie in dieser Nacht erlebt hatte. 78 Jahre nach ihrer Zerstörung ist die Kirche immer noch nicht komplett wiederaufgebaut worden. Dabei denke ich an den furchtbaren Krieg in der Ukraine mit seinen Zerstörungen. 1996 gründete ich den Förderkreis zum Wiederaufbau der Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow e. V. und leite ihn bis heute. Wir haben 286 Mitglieder in sieben verschiedenen Ländern. Seit 2009 war die Bischöfin Rosemarie Köhn Mitglied des Förderkreises und unterstützte das Projekt finanziell bis zu ihrem Tode. Nach der Einheit Deutschlands im Jahre 1990 besuchte sie fast jedes Jahr Rathenow und es entwickelte sich eine enge Freundschaft zwischen uns. Sie wurde vom Bürgermeister der Stadt Rathenow, Ronald Seeger und vom Landrat des Landkreises Havelland, Roger Lewandowski, empfangen. Sie lebte in unserem Haus und meine Frau und ich besuchten sie in Hamar. Sie hatte ein einmaliges Talent für Sprachen und das ist wohl auch der Grund, weshalb sie eine hebräische Grammatik herausgab. Zu mir sagte sie einmal: "Das Hebräisch ist eine einfache Sprache. Die Grundregeln habe ich sofort begriffen."  Das verbindet sie mit dem einzigen Bischof, den Rathenow im Mittelalter hervorgebracht hat, Dr. Stephan Bodecker, der auch eine große Leidenschaft für das Hebräisch hatte. Es liegt wahrscheinlich an der Rathenower Luft, dass beide Bischöfe das Hebräisch so liebten. Die Bischöfin Rosemarie Köhn war eine einmalige Persönlichkeit in der Norwegischen Kirche und in der Welt. Sie schrieb nicht nur Kirchengeschichte, sondern streckte auch ihre segnende Hand nach Rathenow aus und setzte der Stadt Rathenow in ihrer Biografie ein literarisches Denkmal. Heute, wenn das Denkmal für sie vor der Kathedrale in Hamar enthüllt wird, beten wir, dass der Segen, den sie der Stadt Rathenow geschenkt hat, andauern möge und dass Gott der Herr, gelobt sei sein Name, sie am Ende der Zeit in seine ewige Herrlichkeit aufnehmen werde. Vielen Dank. Tusen takk."
Es gab unzählige Interviews und auch noch Ansprachen vor dem Denkmal, ehe Susanne SonderbØ, die Witwe der Bischöfin und Gudmund Hernes die weiße Hülle von der Bronzefigur entfernten. Nach der Einweihung des Denkmals entwickelte sich vor der Kirche in Hamar ein richtiges Volksfest und auch am nächsten Tag strömten die Menschen zum Dom in Hamar, um die Skulptur anzusehen und es wurden Fotos über Fotos gemacht. Alle Medienvertreter waren da und versuchten die wesentlichen Momente des Festaktes festzuhalten. Natürlich besuchte die kleine Gruppe aus Rathenow auch das Grab der Ehrenbürgerin der Stadt  Rathenow, Rosemarie Köhn und stellte zwei Rosenstöcke zum Gedenken an ihre Geburtsstadt auf. Das Wetter war für Norwegen sommerlich warm. Bei unserem Besuch in Hamar schien alle drei Tage die Sonne auch bis spät in die Nacht, denn hier gibt es schon die "Weißen Nächte."
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von links: Schatzmeisterin Heidi Maria Binder, Liturg Kevin Kama, Viola Knackmuß, Dr. Heinz-Walter Knackmuß
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von links: Merete Sejersted BØdtker, Susanne SonderbØ
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Dr. Knackmuß am Grabmal für die Bischöfin
1. Der Domkor von Hamar mit Bläsern und Kinderchor
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2. Bischof von Hamar Ole Kristian Bonden
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3. Arve Juritzen  (Leiter der Bischfin Rose-Stiftung)
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4. Gudmund Hernes (Ehemalige minister für Kirche, Bildung und Forschung)
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5. Kinderchor
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6. Präsis Olav Fykse Tveit
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7. Bischöfin Elizabeth A Eatton von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in den USA
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8. Kristin Gunleiksrud Raaum
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9. Kristine Våge
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13. Dr. Heinz-Walter Knackmuß
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Video (English/Engelsk)
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10. Laudate Dominum
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11. Susanne Sonderbo
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14.  Enthüllung des Denkmals
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Schöpferin des Denkmals: Bildhauerin Merete Sejersted BØdtker
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16. Brandenburger Wochenblat (BRAWO) 31.05.2023
Denkmal für die Ehrenbürergerin der Stadt Rathenow, Bischöfin Rosemarie Köhn
in Hamar am 20.05.2023 eingeweiht
17. Gottesdiensta m Sonntag, den 21.05.2023 im dom von Hamar (Norwegen)
Die Schatzmeisterin des Förderkreise zum Wiederaufbau der Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow e. V. und  Liturg Kevin Kama sowie Dr. Heinz-Walter Knackmuß und Seine Frau Viola besuchten am Sonntag, den 21.05.2023 den Abendmahlsgottesdienst im Dom von Hamar.
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Impressionen vom Besuch der vier Förderkreismitglieder aus Rathenow von Norwegen und Hamar.
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Friedensgebet in der
Sankt-Marien-Andreas-Kirche
in Rathenow
am 17.03.2023

Wolfgang Schulze


Seit über einem Jahr findet jeden Freitag um 18:00 Uhr in der Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow ein Gebet für Frieden in der Ukraine statt. Trotz bitterer Kälte fanden sich immer einige Rathenower dort zusammen und baten Gott um Frieden. Am 17.03.2023 wurde das Friedensgebet von Wolfgang Schulze von der Evangelischen-Freikirchlichen Gemeinde (Baptisten) geleitet. Mit Friedensgebeten und Lichtern wird von den Menschen Gottes Hilfe erbeten, damit das Sterben und das Leid in der Ukraine und in Russland aufhört. Jeder Mensch zählt. Wir wollen keinen Menschen verlieren. In der Bibel steht: Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde. Jeder Mensch hat einen Funken Göttlichkeit in sich. Dieser göttliche Funke, der geprägt ist vom himmlischen Frieden. Gott, der den Frieden schafft in den Himmelshöhen, der schafft auch den Frieden unter uns. Wenn wir einem anderen Menschen in die Augen schauen, sei er Russe oder Ukrainer, sei er gläubig oder ungläubig. Wenn wir anderen Menschen in die Augen schauen, so springt uns dieser göttliche Funke ins Gesicht. Was ist Frieden? Wenn ich abends zu Bett gehe, bitte ich Gott um eine friedliche Nachtruhe. Wenn ich nur einen Funken Ruhe in mir habe, kann ich friedlich schlummern. Da, wo Krieg im Äußeren ist, da kann der Mensch auch nicht im Inneren zur Ruhe kommen. Da, wo Krieg herrscht, blickt das Du der anderen, der Nachbarn uns an und macht uns Furcht. Die Kunst des Friedens ist, wenn man auch die andere Seite hört. Alles ist besser als Krieg. Am Ende eines Krieges gibt es nur Verlierer, Verletzte, Verstümmelte, zerstörte Städte und Dörfer und unendlich viele Tote. Wir Deutschen haben ja die leidvolle Erfahrung selbst gemacht, Grenzen und Gebietsansprüche nutzen nichts, wenn hinter den Grenzen kein friedvoller Nachbar wohnt. Deutschland und Frankreich haben jahrhundertelang mit gutem Recht, wie sie meinten, gegeneinander gekämpft und am Ende haben doch beide immer nur verloren. Nach der Gründung der Europäischen Union wurden die Grenzen abgeschafft. Man kann von Lissabon bis nach Helsinki fahren, ohne dass man an einer Grenze angehalten wird. Diesen Zustand nennen wir Frieden. Wie kann Frieden werden? Der Apostel Paulus schreibt an die Gemeinde in Rom im 12. Kapitel, wie das gehen kann: Stellt euch nicht dieser Welt gleich. Sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes. Auf dass ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist? Nämlich das Gute, Wohlgefällige und Vollkommene und so soll es aussehen das Leben der Gemeinde. Die Liebe sei ohne Heuchelei, seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, seid beharrlich in Gebeten. Übt Gastfreundschaft, segnet, die euch verfolgen. Freuet euch mit den Fröhlichen, weint mit den Weinenden, vergeltet niemand Böses mit Bösem, seid auf Gutes bedacht über allen, ist möglich, so es an euch liegt, habt mit allen Menschen Frieden. Wenn dein Feind hungert, so gib ihm zu essen. Dürstet ihn, so gib im zu trinken. Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.
So kann es auch heute gehen. Denn die Frage ist heute auch, wie kommen wir vom Krieg zum Frieden? Wie werden aus Feinden Menschen, die sich gegenseitig respektieren und achten? Die mit einander auskommen. Immer noch leiden Menschen in der Ukraine unter Krieg. Krieg bringt keinen Frieden, auch dem nicht, der gewinnt. Wenn wir den Weg zum Frieden gehen wollen, müssen wir bei Gott anfangen. Gott liebt alle Menschen gelichermaßen. Gott liebt auch unsere Feinde und die, die ihn nicht lieben. Gottes Liebe ist unteilbar. Auf diese Weise stiftet Gott sein umfassendes Heil, seinen umfassenden Frieden. Doch wie kommen wir in diesen Frieden hinein? Ich muss Gott suchen im Gebet. Wir sollen beharrlich im Gebet bleiben, weil Gott hört. So kommen wir zu einem Friedensprogramm, wie es Paulus beschreibt, das anders ist als die menschliche Logik. In der Verbundenheit mit Gott werden alternative Lösungen sichtbar. Unsere Liebe soll ungeteilt sein. Wenn ich meine Freunde liebe, aber meine Feinde hasse, so wird Gottes Liebe beschnitten. Gott schließt auch die Feinde in seine Liebe ein. Dann kann ich gute Lösungen für Freund und Feind finden. Gottes Wege sind immer anders, als wir Menschen denken. Jesus hat diese Liebe vorgelebt und wir Christen sollten ihm darin folgen. Segnet, die euch verfolgen, auch die Russen? Ja auch die. Menschlich handeln auch gegen die Russen und Gewalt mit Gutem beantworten. Der General von Clausewitz meinte, wenn du den Frieden willst, musst du den Krieg vorbereiten. Das gilt für Gottes Liebe nicht so, das ist ganz menschliches Denken, was Gott außenvor lässt. Wir vertrauen auf Gottes Liebe zu allen Menschen.
Im Deutschen kommt das Wort Frieden von Einzäunen, ein Friedhof ist ein eingezäuntes Grundstück. Frieden unter den Ehepaaren unter den Menschen unter den Völkern – das klingt auch im Segen, den wir zum Schluss eines jeden Friedensgebetes sprechen und auch in dieser Andacht hören mit „ der Herr wende dir sein Angesicht zu und schenke dir Frieden!“ Amen

Copyright: Dr. Heinz-Walter Knackmuß, 17.03.2023

Presse
Märkische Allgemeine Zeitung 21.03.2023



73. Geburtstag 

von Edeltraut Schulze

in Rathenow
11.03.2023

Am 11.03.2023 feierte Edeltraut Schulze, geborene Janert, ihren 73. Geburtstag in einem kleinen Restaurant in Rathenow. Ihr Mann, Hans-Jürgen Schulze,
ihre Söhne Thomas und Stephan waren gekommen sowie ihre Schwester Sigrid Wichmann und ihr Cousin Dr. Heinz-Walter Knackmuß mit seiner Frau Viola. Natürlich waren auch ihre Schwiegertochter und beide Enkelinnen sowie die Schwiegeroma Ursula Rabe zur Feier eingeladen worden.


 

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Edeltraut Schulze begrüßte ihre Gäste und wünschte ein paar schöne gemeinsame Stunden mit all ihren Lieben. Es falle ihr zu Hause doch zunehmend schwerer, solche Feiern auszurichten. Nachdem im Restaurant alle ihre Essenswünsche aufgeben hatten, sang Dr. Heinz-Walter Knackmuß seiner Cousine ein Geburtstagslied.


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Bilder von der Feier


 Hans-Jürgen Schulze

 


Thomas Schulze



Alke Schulze




Ursula Rabe

Viola Knackmuß


Sigrid Wichmann


Stephan Schulze


Maxi Brüchner

Kim-Jolie Schulze


Copyright: Dr. Heinz-Walter Knackmuß, 11.03.2023


Die Bedeutung des Förderkreises zum Wiederaufbau
der Sankt-Marien-Andreas-Kirche
für die Sankt-Marien-Andreas-Gemeinde und die Stadt Rathenow


von links: Kerstin Zink-Zimmermann, Thomas Weisner, Dr. Heinz-Walter Knackmuß, Hartmut Fellenberg, Heidi Maria Binder
Vorstand des Förderkreises

1. Ursprung
Als sich am 15.09.1996 auf Initiative des Amtsarztes von Rathenow Dr. Heinz-Walter Knackmuß in der Kirche eine kleine Gruppe von Menschen versammelte, um einen Verein zum Wiederaufbau der Sankt-Marien-Andreas-Kirche zu gründen, stand als erstes Ziel auf dem Arbeitsplan, Geld zu sammeln. Die im Zweiten Weltkrieg, am 28./29.04.1945, zerstörte Kirche sollte zum Lobe Gottes wiederaufgebaut werden. Aber es war in der Satzung schon festgeschrieben, dass sich der Förderkreis auch mit der Sammlung und Auswertung der Schriften über die Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow befassen wollte. Die Gruppe umfasste zunächst 47 Menschen aus Rathenow und wuchs aber bis zum Jahr 2023 auf 284 Mitglieder aus ganz Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich, den Niederlanden und Finnland an, obwohl Jahr für Jahr Mitglieder starben. Das prominenteste Mitglied war die Bischöfin Rosemarie Köhn aus Hamar in Norwegen, die 2022 gestorben ist.

2. Spenden
-Die erste Spendenaktion, die der Förderkreis auflegte war gedacht für die neuen Fenster im Chorraum, die von 1995 – 2000 entstanden.
-Die zweite Spendenaktion war für den Wiederaufbau des Turms. Die Stadt Rathenow übernahm 1999 für die Kirchengemeinde die Pflichten der Bauherrin. Der Turmneubau konnte 2002 erfolgreich abgeschlossen werden. Als vor Weihnachten 2001 Handwerkerrechnungen für den Turm in Höhe von 160.000,00 DM (80.000,00 €) aufgelaufen waren, rief der damalige Bürgermeister Stadt Rathenow den Vorsitzenden des Förderkreises Dr. Heinz-Walter Knackmuß zu sich und teilte ihm mit, dass er einen Baustopp verfügen müsse, weil die Handwerkerrechnungen nicht mehr bezahlt werden könnten. Dr. Heinz-Walter Knackmuß und die damalige Schatzmeisterin Gisela Rosenberg gingen daraufhin sofort zum Vorstandsvorsitzenden der Volksbank Rathenow, Siegfried Mertin, und baten ihn um einen Kredit von 200.000,00 DM (100.000,00 €) für den Förderkreis ohne Sicherheiten. Die Volksbank gewährte den Kredit umgehend und so konnten die Handwerkerrechnungen noch vor Weihnachten bezahlt werden und der Baustopp wurde ausgesetzt. Der Förderkreis bot symbolisch Kupferplatten für die Turmspitze an und überreichte Spendenurkunden an die Menschen. Es gab 289 einfache Kupferplattenurkunden für 125,00 € und 22 Ehrenstifterplatten für 500,00 €.
- Die dritte große Spendenaktion betraf den Wiederaufbau der Kreuzgewölbe im Mittelschiff (2009 -2010), wo der Förderkreis 250.00,00 € aufbringen musste, um die die Finanzierung zu sichern. Dafür wurden Dachsteinspenden für 10,00 € angeboten.
Da die lokale Presse den Wiederaufbau engagiert begleitete, war das eine großer Erfolg.
- Die vierte Spendenaktion betraf 2011 die Erneuerung der gotischen Fenster im Kirchenschiff mit 5mm dickem Goetheglas in Rautenform. Dafür gab der Förderkreis Urkunden für Rautenfensterspenden in Höhe von 10,00 € heraus. 2011 wurden auch für 40.000,00 € des Förderkreises die Kreuzgewölbe in der Marienkapelle neu erbaut.
- Daneben gab der Förderkreis Stifterbriefe in beliebiger Höhe, Stifterbriefe in Platin für 5000,00 €, in Gold für 2500,00 € in Silber für 1000,00 € und in Bronze für 500,00 € heraus. Daneben gab es Bausteine für 100,00 €, Orgelpfeifen für 100,00 €. Emporenstifterbriefe für20,00 € und Kanzelstifterbriefe für 50,00 €. Für den Wiederaufbau der Kreuzgewölbe im Chorraum gibt der Förderkreis Säulensteinurkunden für 5,00 € an die Spender.
Nur auf Initiative des Förderkreises gelang es der Sankt-Marien-Andreas-Gemeinde Fördermittel in Höhe von 7,5 Mio. € vom Bund und vom Land für den Wiederaufbau der Kreuzgewölbe im Chor, für die Emporen und eine Heizung in der Kirche zu bekommen.

3. Das kulturelle Leben in der Sankt-Marien-Andreas-Kirche
- Ausstellungen Der Förderkreis zum Wiederaufbau der Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow e. V. hat sich seit seinem Bestehen bemüht, viele Ausstellungen in der Kirche zu präsentieren. Fast alle Maler im Landkreis Havelland haben ihre Werke schon in der Kirche präsentiert, wobei der Auftakt immer mit einem Konzert verbunden ist. Viele Menschen besuchten diese Ausstellungen in der Kirche. Es gab natürlich auch Künstler aus Berlin sowie aus der ganzen Bundesrepublik Deutschland. Den Jahresausklang macht immer eine Weihnachtskrippenausstellung mit über 80 Exponaten aus der ganzen Welt.

- Konzerte Viele Konzerte hat der Förderkreis in der Kirche mit lokalen und internationlen Künstlern gestaltet. Kammersänger Jochen Kowalski war mehrmals zu Konzerten in der Kirche. Kirchenmusikdirektor Prof. Matthias Eisenberg kommt regelmäßig zu Benefizorgelkonzerten in die Kirche. Aber auch die Reihe „Musikschulen öffnen Kirchen“ findet in der Sankt-Marien-Andreas-Kirche ihren Widerhall und viele Chöre gastierten in der Kirche. Zur Weihnachtszeit ist die Nachfrage von Orchestern und Chören besonders groß. Wenn erst eine Heizung möglich sein wird, ist damit zu rechnen, dass noch mehr Interpreten kommen. Manche Konzertmitschnitte hat der Förderkreis auf seiner Internetseite www.rathenow-kirchen.de eingestellt. Spitzenpositionen nehmen bei den Videoabrufen die Chorvereinigung „Harmonie“, die Don Kosaken, der Kammerchor der Neuapostolischen Kirche Sachsen-Anhalt, Klezmer-Konzerte und die Sopranistinnen Annett Neumann und Magdalena Buchholz ein

-Lesungen Am 24.06.2016 fand unter Leitung des Förderkreises anlässlich der 800-Jahrfeier der Stadt Rathenow eine achthundertminütige Lesung aus der Bibel in der Sankt-Marien-Andreas-Kirche statt. Fast vom Sonnenaufgang bis zum Sonnenuntergang lasen 80 vom Förderkreis dafür gewonnenen Menschen 10 Minuten lang Texte aus dem Alten und Neuen Testament der Bibel vor. In der Kirche fand am 24.07.2016 Buchlesungen über Joseph und seine Brüder von Thomas Mann statt, die vier Mitglieder des Förderkreises (Prof. Dr. Dr. Dr. Rainer Lehmann, Dr. Heinz-Walter Knackmuß, Peter Kurth und Wiltrud Weber), vornahmen und 2022 drei Autorenlesungen unter dem Motto „Trilogie des Lebens“.
- Kirchenführungen Der Förderkreis hat einen Plan für die Kirchenführungen aufgestellt und hatte ein Jahr lang (2014) ca. 20 zertifizierte Kirchenführer ausgebildet, die die gesamte Zeit der Bundesgartenschau 2015 in Rathenow Kirchenführungen nach einem Dienstplan durchführten. Es konnten 2015 ca. 70.000 Besucher in der Kirche begrüßt werden. Historische Führungen im Gewand des in Rathenow geborenen Bischofs Dr. Stephan Bodecker sind dabei besonders beliebt.

- Festumzug zur 800-Jahrfeier der Stadt Rathenow Am 12.09.2016 gab es einen Festumzug durch die Stadt Rathenow anlässlich der 800-Jahrfeier der Stadt. Der Vorsitzende des Förderkreises Dr. Heinz-Walter Knackmuß, ging als Bischof Dr. Stephan Bodecker (*15.11.1384 in Rathenow – †15.02.1459 in Brandenburg an der Havel) im Umzug mit und wurde von einem Herold (Jürgen Scharein) und einem Mönch (Horst Ostermann) dabei begleitet.

-Aufsicht Der Förderkreis hat einen Dienstplan für die Aufsicht an den Wochenenden und zu den Feiertagen aufgestellt und übernimmt von 14-16 Uhr an diesen Tagen den Empfang der Besucher und macht auch kleine Führungen durch die Kirche. Es sind Mitglieder des Förderkreises aus Rathenow und seiner Umgebung, die diese Aufgaben seit vielen Jahren wahrnehm

-Mitgliederversammlung des Förderkreises Einmal im Jahr findet eine Mitgliederversammlung des Förderkreises in der Kirche statt, zu der die Menschen aus ganz Deutschland angereist kommen und manchmal auch die sieben Mitglieder aus den Niederlanden. Einmal im Jahr trifft sich auch das Kuratorium in der Kirche.

-Partnergemeinden Dem Engagement des Vorsitzenden des Förderkreises ist es zu verdanken, dass wir eine Partnergemeinde in Finnland haben, die von deutscher Seite aus von Magdalena Buchholz geleitet wird. Zu beiden Partnergemeinden in den Niederlanden und in Finnland hält der Förderkreis enge Kontakte. Auf Betreiben des Vorsitzenden des Förderkreises, Dr. Heinz-Walter Knackmuß, der auch ein Mandat in der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Rathenow hatte, wurde die erste Bischöfin von Norwegen und ganz Skandinavien, Rosemarie Köhn, am 28.04.2021 zur Ehrenbürgerin der Stadt Rathenow gewählt. Dr. Heinz-Walter Knackmuß hatte dafür im Vorfeld 761 Unterschriften in der Sankt-Marien-Andreas-Kirche gesammelt. Rosemarie Köhn (*20.10.1939 in Rathenow – †30.10.2022 in Hamar/Norwegen)              war bis zu ihrem Tode Mitglied im Förderkreis.

- Tagungen Wissenschaftliche Tagungen, geleitet von apl. Prof. Dr. Gudrun Gleba, Mitglied im Förderkreis und im Kuratorium des Förderkreises, fanden 2022 über das Gemälde „Christus vor dem Hohen Rat“ statt und führten ca. 10 Professoren und wissenschaftliche Mitarbeiter und interessierte Teilnehmer aus ganz Europa nach Rathenow. Der Förderkreis hatte vorher in einem Spendenaufruf diese Tagung ermöglicht und gestaltete sie auch aktiv mit. Ebenso führt die Bundeswehr fast jedes Jahr eine militärhistorische Tagung in der Kirche mit wechselnden Soldaten und Offizieren durch.


4. Neues Bewusstsein in der Öffentlichkeit
Dem Förderkreis ist es gelungen durch die jahrelange Pressearbeit, die Sankt-Marien-Andreas-Kirche wieder als Wahrzeichen der Stadt Rathenow wahrzunehmen. Die unzähligen Artikel, die der Vorsitzende des Förderkreises zur Geschichte der Kirche, zu den Kunstgegenständen in der Kirche und zu den Spendern an die Presse geschickt hat und die auch zum großen Teil veröffentlicht wurden, haben viele Menschen animiert, den Wiederaufbau des Gotteshauses zu unterstützen. Auch wurde der Marienaltar, der sich eher in einem Dornröschenschlaf befand, dadurch wieder in das Bewusstsein der Rathenower gebracht. Die evangelischen Theologen haben ja oft ein gespaltenes Verhältnis zu den Heiligen und so war es dem Superintendenten Georg Heimerdinger, der 45 Jahre in Rathenow als Pfarrer und später als Superintendent tätig war, bis zu seinem Tode unbekannt geblieben, wen die Heiligen im Marienaltar darstellen. Nach der Einheit Deutschlands konnte man Heiligenbücher aus Bayern bekommen und da war sofort klar, wer die vier Heiligen Damen um die Mutter Gottes waren. Die Kunsthistoriker wussten es eh schon immer. Zahlreiche Presseveröffentlichungen von Dr. Heinz-Walter Knackmuß haben dieses Kunstwerk wieder in das Bewusstsein der Menschen gebracht und die Kirchenführungen tun ein Übriges, um die Geschichte des Altars auch heute noch lebendig werden zu lassen.  2011 erschien dann ein Buch mit dem Titel „Sankt-Marien-Andreas- Kirche in Rathenow“ von Viola und Dr. Heinz-Walter Knackmuß. Hier wurde die Geschichte der Orgel, das Altarbild von 1779, die Fenster im Chorraum, die Barocke Kanzel, der Wiederaufbau der Kreuzgewölbe im Mittelschiff und ein lückenloses Verzeichnis der Superintendenten seit der Reformation in Rathenow aufgezeichnet, neben vielen auch spaßigen Geschichten, die sich um die Kirche ranken. Wenn 2026 der nächste Bauabschnitt des Wiederaufbaus fertiggestellt sein wird, soll eine überarbeitete Fassung erscheinen, wo auch der Wiederaufbau des Turms beschrieben wird. Die Internetseite des Förderkreises www.rathenow-kirchen.de enthält viele Biografie der Mitglieder des Vereins, die auch zum Teil in der Presse veröffentlicht wurden. Der Förderkreis konnte alle Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg und den Bundespräsidenten als Mitglieder gewinnen. Die Biografien spiegeln auch das Rathenow vor der Zerstörung wider, denn es werden Straßen und Plätze erwähnt, die es heute gar nicht mehr gibt oder die andere Namen tragen. So ist damit auch ein Aufblühen der historischen Stadt der Optik in den Biografien eingewoben.


2023 besteht der Förderkreis 27 Jahre und hat sich in all den Jahren als die entscheidende Antriebskraft für den Wiederaufbau erwiesen. Fünf Pfarrer haben inzwischen die Gemeinde geleitet und ihre Gaben beim Wiederaufbau eingebracht, aber die Triebfeder blieb der Vorstand des Förderkreises. Ohne Gottes Segen geht es aber nach Auffassung des Förderkreises nicht und Gott hat mit Hartmut Fellenberg als stellvertretenden Vorsitzenden einen Menschen in seinen Dienst genommen, der den Umgang mit Fördermitteln und die Bauabläufe aus dem Effeff beherrscht und darüber sind wir Gott dankbar.


Dr. Heinz-Walter Knackmuß 09.02.2023



78. Geburtstag von
Dr. Heinz-Walter Knackmuß
am 05.11.2022


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12.11.2022 Gaststätte "Strandgut" Hohenenauen
von links: M.Farooq Naimi, Prof. Dr. Dr.Dr. Rainer Lehmann, Heidi Maria Binder, Helmut Niederdränk, Thomas Weisner, Renate Weisner, Manfred Lenz, Gabriele Lenz, Sigrid Wichmann, Hans-Jürgen Schulze, Kim-Jolie Schulze, Edeltraut Schulze,
Dr. Heinz-Walter Knackmuß, Viola Knackmuß, Dieter Mißmann, Ruth Schwieger, Detlef Schwieger, Dagmar Mißmann, Ingeborg Wille

Am 05.11.2022 feierte Dr. Heinz-Walter Knackmuß seinen 78. Geburtstag. Der Geburtstag 2022 sollte eigentlich in Israel gefeiert werden, denn es war über den SPD-Reisedienst eine Rundreise durch Israel gebucht worden. Durch die Erkrankung von Viola musste die Reise storniert werden und es wurde ganz brav zu Haus gesessen mit dicker Torte, Pflaumenkuchen und Apfelstreußelkuchen. Am Vormittag kamen der Stellvertretende Vorsitzende im Förderkreis, Hartmut Fellenberg, Magdalena Buchholz und Pfarrer Andreas Buchholz und Dr. med. dent Marlene Schulz zum Kaffee. Am Nachmittag waren dann Luise Freitag, ihre Tochter Sabine Westermann und Dorothea Krüger  da. Das Telefon stand nicht still und so war es ein schöner Tag mit 128 Gratulanten. Der Jubilar hatte sich zum Geburtstag eine Spende für den Wiederaufbau der Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow gewünscht. Dabei kamen 950,00 € zusammen.
Allen Gratulanten ein herzliches Dankeschön für ihren guten Wünsche und für die Spenden zum Wiederaufbau.

1. Dorothea und Manfred Langner, Berlin                             100,00 €
2. Hartmut Fellenberg, Premnitz                                            100,00 €
3. Gabriele und Manfred Lenz, Rathenow                             100,00 €
4. Luise Freitag, Rathenow                                                      50,00 €
5. Dr. med. Gisela Stiba, Premnitz                                           50,00 €
6. Heidi Maria Binder und Helmut Niederdränk, Rathenow 100,00 €
7. Ruth und Detlef Schwieger, Rathenow                                50,00 €
8. Ingeborg Wille, Rathenow                                                    50,00 €
9. Edeltraut und Hans-Jürgen Schulze, Rathenow                    70,00 €
10. Sigrid Wichmann, Bützer                                                   50,00 €
11. Prof. Dr. Dr. Dr. Rainer Lehmann, Rathenow                    50,00 €
12. Renate und Thomas Weisner, Rathenow                            50,00 €
13. Irmgard Kuckelies, Rathenow                                            25,00 €
14. Marion und Jens Kuckelies, Rathenow                              50,00 €
15. Ella und Gerhard Wernicke, Stechow                                 30,00 €
16. Erika Riemer, Berlin                                                           25,00 €
Summe                                                                                   950,00 €








Ein Blumenstrauß von  Dr. med. Maria Kiene aus Frankfurt an der Oder

Liste der Gratulanten


Liste der Gratulanten

1. Helmut Torno, Rathenow

101. Elfriede Schinkel, Rathenow

2. Günther Thonke, Rathenow

102. Gabriele Scharein, Rathenow

3. Anna-Margarethe von Podbielski, Bremen

103. Axel Teckemeyer, Rathenow

4. Edelgard Köhne, Schollene

104. Ingrid Mewes, Buckow

5. Christina Weiland, Lahr

105. Kathrin Großmann, Rathenow

6. Johann Weiland, Lahr

106. Erhard Hömke, Gartz (Oder)

7. Manfred Langner, Berlin

107. Margrit Hömke Gartz, (Oder)

8. Dorothea Langner, Berlin

108. Brigitte Lauche, Leipzig

9. Horst Schwenzer, Rathenow

109. Pfarrer Hardy Enseleit, Rathenow

10. Dr. Uwe Stahl, Rathenow

110. Pfarrer Jens Greulich, Rathenow

11. Heidelore Sinzig, Wolbrechtshausen

111. Marcella Rubach, Rathenow

12. Vera Zirbel, Wolfsburg

112. Olaf Schultze, Rathenow

13. Detlef Zirbel, Wolfsburg

113. Harry Langer, Rhinow

14. Ingeborg Wille, Rathenow

114. apl. Prof. Dr. Gudrun Gleba, Oldenburg

15. Sigrid Wichmann, Bützer

115. Landrat Roger Lewandowski, Rathenow

16. Marianne Lenz, Rathenow

116. Dr. Jürgen Hubbe, Magdeburg

17. Rainer Lenz, Rathenow

117. Dr. med. Gisela Stiba, Premnitz

18. Waltraud Behnke, Berlin

118. Bürgermeister Zietemann, Rathenow

19. Eugen Gliege, Rathenow

119. Katja Poschmann, Premnitz, MdL

20. Wolfgang Gegusch Berlin

120. Gabriele Zeumer, Rathenow

21. Sigrid Schiebold, Milow

121. Petra Stegemann, Rathenow

22. Holger Schiebold, Milow

122. Ella Wernicke, Stechow

21. Peter Treff, Teutschenthal

123. Gerhard Wernicke, Stechow

22. Ingrid Treff, Teutschenthal

124. Gisela Pagel, Rathenow

23. Astrid Kurth, Klostermansfeld

125. Peter Thürling, Rathenow

24. Joachim Kurth, Klostermansfeld

126. Hülya Berger, Berlin

25. Edeltraud Schulze, Rathenow

127. Dr. med. Wolf-Dieter Berger, Berlin

26. Hans-Jürgen Schulze, Rathenow

128. Heidemarie Solf, Kleinmachnow

27. Georg Hirsch, Bayreuth

129. Sabine Hahn, Rathenow

28. Inge Blankenburg, Rathenow

130. Sonja Eichwede, M d B

29. Hartmut Wengler, Rathenow

131. Erika Riemer, Berlin

30. Gabriele Sauerzapfe, Klein Köris


31. Michael Laube, Klein Köris


32. Jörg Schütz, Berlin


33. Astrid Pannenbäcker, Berlin


34. Ruth Schweiger, Rathenow


35. Gerhold Rdziewitz, Rathenow


36. Dr. Hans-Hermann Schultze, Rathenow


37. Pfarrer Andreas Buchholz, Rathenow


38. Magdalena Buchholz, Rathenow


39. Dr. med. dent. Marlene Schulz, Rathenow


40. Hartmut Fellenberg, Premnitz


41. Irmgard Kuckelies, Rathenow


42. Gudrun Hübner, Rathenow


43. Günter Hübner, Ratheow


44. Petra Gordner, Premnitz


45. Marion Kuckelies, Rathenow


46. Jens Kuckelies, Rathenow


47. Brigitte Thies, Braunschweig


48. Dagmar Bock, Rathenow


49. Gerd-Frank Mattetat, Rostock


50. Ilse Strabel, Rathenow


51. Jürgen Vogeler, Rathenow


52. Angela Krause, Wittmund


53. André Rekulowitsch, Berlin


54. Med,-Rat Dr. Peter Hein, Potsdam


55. Dr. med. Helmut Hoffmann, Berlin


56. Gisela Rosenberg, Rathenow


57. André de Jong, Leek (Niederlande)


58. Dr. med. Renate Schmidt, Hagen


59. Dr. med. Maria Kiene, Frankfurt Oder


60. Dr. med. Detlef Krause, Koblenz


61. Brigitte Wede, Nauen


62. Peter Wede, Nauen


63. Peter Kurth, Rathenow


64. Dr. Semmler-Grade, Premnitz


65. Dr. med. Brunhilde Kleibeler, Berlin


66. Veronika Drchsler, Rathenow


67. Tatjana Lega, Moskau


68. Sascha Lega, Moskau


69. Prof. Dr. Dr. Dr. Rainer Lehmann, Rathenow


70. Brigitte Islami, Rathenow


71. Dr. med. Marion Kunzelmann, Berlin


72. Heidrun und Dr. med. Rüdiger Croux, Friesack


73. Barbara Ramner, Hünstetten


74. Peter Ramner, Hünstetten


75. Gerd Ostermann, Großwudicke


76. Johannes Ziethe, Oldenburg


77. Sylke Ziethe, Oldenburg


78. Christa Adam, Holzerode


79. Horst Adam, Holzerode


80. Daagmar Mißmann, Nauen


81. Dieter Mißmann, Nauen


82. Christine Holweger, Berlin


83. Jörg Anke, Berlin


84. Gisela Prange, Rathenow


85. Pastorin Christine Wolfram, Berlin


86. Christian Friese, Kanada


87. Christlinde Richter, Rathenow


88. Heidi Maria Binder, Rathenow


89. Uke Osinga, Leek (Niederlande)


90. Wim Moltmaker, Leek (Niederlande)


91. Karin Müller, Potsdam


92. Peter Vogt


93. Dr. Hans-Jürgen Lemle, Buschow


94. Christa Hildebrand, Rathenow


95. Manuela Nagel, Berlin


96. Gabriele Lenz, Rathenow


97. Kerstin Zink-Zimmermann, Rathenow


98. Dr. med. Victoria Zegenhagen, Berlin


99. Dr. med. Gerhard Semmler, Rathenow


100. Ulrika Hannemann, Rathenow




Liste der Gratulanten




Historische Führungen
durch die Sankt-Marien-Andreas-Kirche
in Rathenow
mit Bischof Dr. Stephan Bodecker
(alias Dr. Heinz-Walter Knackmuß)

 

 

 

Der  Förderkreis bietet seit 2016 Historische Führungen durch die Sankt-Marien-Andreas-Kirche mit Bischof Bodecker an. Der Bischof von Bandenburg, Dr. Stephan Bodecker, wurde am 15.11.1384 in Rathenow geboren und war ein hoch gelehrter Diplomat, dessen Rat viele Fürsten gern in Anspruch nahmen. Er hatte auch ein hebräisches Lexikon herausgegeben. Am 15.02.1459 starb er im Dom zu Brandenburg, wo noch heute eine Grabstele an ihn erinnert. Er wurde 74 Jahre alt, was für die Zeit doch erheblich war. Neben Rosemarie Köhn, der Bischöfin von Hamar, in Norwegen, die am 20.10.1939 in Rathenow geboren wurde, war das der einzige Bischof, der in Rathenow geboren wurde. Es ist schon etwas Besonderes, wenn in der 800jährigen Geschichte der Stadt Rathenow nur zwei Bischöfe aus ihr hervorgingen. Auch Rosemarie Köhn hat eine Vorliebe für das Hebräische, denn sie gab eine Hebräische Grammatik für alle Studenten in ganz Skandinavien heraus. Sie hatte im April 2017 erst ihre Geburtsstadt besucht. Dr. Heinz-Walter Knackmuß war zur 800-Jahrfeier der Stadt Rathenow beim Festumzug begleitet vom Herold, Jürgen Scharein, und vom Mönch, Gerd Ostermann, in das Gewand des Bischofs Dr. Stephan Bodecker geschlüpft und bietet seither "Historischen Führungen" durch die Kirche an.

Wenn Sie eine historische Führung mit dem

Bischof Dr. Stephan Bodecker

wünschen, rufen Sie an:

Tel:03385-5200224

Kunstkalender im Eigenverlag

Herausgeber Dr. Knackmuß


2020

1. Weihnachten 2020

Durch die Coronapandemie 2020 hatten wir keinen Besuch zu Weihnachten. Auch im Advent, wo wir sonst immer recht viel Kaffeegäste besonders beim Lebendigen Adventskalender der Kirchengemeinde hatten, war alles abgesagt worden. Auch die Arbeiter aus Lettland in unserer Ferienwohnung waren alle nach Hause gefahren. Nur ein 29-jähriger junger Lette blieb da,warum auch immer. Ich sagte zu Viola: "Siehst Du, da schenkt uns Gott doch einen Gast. Den lade ich natürlich zum Heiligabend und am 1. Feiertag zum Essen ein." Er sagte auch zu und wir freuten uns. Viola machte Kartoffelsalat ich kochte eine Tomatensuppe und dann wurde die Gans gebraten und BIO-Rotkraut mit Äpfeln und Lorbeerblatt und Nelken verfeienert. So hatten wir unser Tun. Unser Freund Farooq Naimi hatte seine zwei Töchter  Negar (11) und Neda (6) zu Besuch, weil seine geschiedene Frau mit ihrem Freund etwas unternehmen wollte. Ich fragte ihn: "Willst Du nicht Heiligabend zu uns kommen? " "Ja, gerne,"sagte er und  so feuten wir uns doch auf das Weihnachtsfest. Ich packte für unsere Gäste kleine Weihnachtsgeschenke zusammen, meist Sußigkeiten und Viola kaufte für die beiden Mädchen kleine Plüschtiere zusätzlich. Als wir aber zur Christvesper in die Sankt-Marien-Andreas-Kirche fuhren, fehlte der lettische Gast. In der Kirche waren Farooq mit seinen Töchern schon da und wir saßen in der ersten Reihe, denn ich wollte alles mit der Filmkamera aufzeichnen. Dann fuhren wir in die Röntgenstraße 13 und das Abendessen begann. Zuerst die Tomatensuppe. Die war mir mal gelungen und die Mädchen aßen zwei Teller davon. Geflügelbockwurst aßen sie auch, aber Kartoffelsalat war nicht so ihre Sache, aber es gab ja ausreichend Brot, Butter Käse und Wurst. Nach dem Essen gingen wir in das Weihnachtszimmer, wo der mit roten Kugeln geschmückte Weihnachtsbaum stand. Farooq zog sich eine Lederweste an und setzte sich einen schwarzen Hut auf und ich zog mein Bischofsgewand an und dann kamen wir als Nikolaus und Knecht Ruprecht zurück und überreichten an Viola und die Kinder kleine Geschenke. Alle mussten ein Lied singen, oder ein Gedicht aufsagen oder eine Geschichte erzählen. Das war ein Hallo. Die Kinder konnten nur "Oh Tannenbaum" singen und erzählten das Märchen von Schneewittchen. Es war ein lustiger Abend. Um 22:00 Uhr fuhr ich Farooq mit seinen Töchtern nach Haus.


Dr. Heinz-Walter Knackmuß (Nikolaus) Negar, Farooq Naimi (als Knecht Ruprecht) und Neda in der Röntgenstraße 13 am 24.12.2020. Am 1. Weihnachtstag, 25.12.2020, fielen die Gottesdienste wegen Coronapandemie aus und Farooq Naimi kam mit seinen zwei Töchtern zum Mittagessen. Es gab wieder Tomatensuppe, Gänsebraten, Rotkohl und Klöße. Als Nachtisch gab es Mandarinenkompott. Die Kinder haben sich an die Tomatensuppe gehalten. Gänsebraten und Klöße waren nicht so ihr Ding. Ich hatte am Nachmittag Aufsicht in der Sankt-Marien-Andreas-Kirche und es kamen viele Menschen, um die 84 Weihnachtskrippen zu bewundern. Am 2. Weihnachtsfeiertag kam Jörg aus Berlin zum Essen und es gab Reste der Gans, Klöße und Rotkohl. Jörg hatte seine Querflöte mitgebracht und wir spielten zusammen Weihnachtslieder.

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Macht hoch die Tür, die Tor macht weit




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Leise rieselt der  Schnee



 

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Es ist ein Ros`entsprungen



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Süßer die Glocken nie klingen




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Stille Nacht, heilige Nacht



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Auf dem Berge, da wehet der Wind


Es war ein sehr inniges Weihnachtsfest 2020. Trotz Coronapandemie fanden wir es sehr gesellig und lustig. Unser lettischer Gast hatte wohl einen Intimfreund in Rathenow gefunden und so war es nicht verwaunderlich, dass er das Fest und die Tage bis zum Neujahr mit ihm verleben wollte.


Copyright: Dr. Heinz-Walter Knackmuß, 26.12.2020







Die Geschichte des Turms
der Sankt-Marien-Andreas-Kirche
in Rathenow

Das Wahrzeichen der Stadt Rathenow ist die Sankt-Marien-Andreas-Kirche. Was wäre eine Kirche ohne ihren Turm, der von allen vier Himmelsrichtungen gut zu erkennen ist und den Menschen die nahe Heimat kündet. Diese Geschichte des Turms soll hier, so gut es geht nachgezeichnet werden. Die älteste Ansicht von der Sankt-Marien-Andreas-Kirche ist auf dem Epitaph (Totengedenktafel) des Stadtschreibers Nesen  von 1571 zu sehen. Die Kirche hatte eine völlige andere Form.

 

Älteste Stadtansiche von Rathenow von 1571
1604 wurde vermutlich die Turmhaube erneuert. Die Turmhöhe betrug 38,92 m (124 Fuß).
1709 wurde mit dem Dachstuhl der Kirche auch die Turmspitze wegen Baufälligkeit abgetragen und so belassen. 1727 wurde der Turm teilweise abgetragen und höher wieder aufgebaut. Die Gesamthöhe des Turms betrug 56,49 m (180 Fuß).   1816 hatte der Turm wieder einen Umbau nötig. Bald zeigte der Turm der Sankt-Marien-Andreas-Kirche erneut starke Risse, die trotz Verankerung von 1816 nicht zu beheben waren.
2. Neugotischer Turm  von Carl Wilhelm Redtel                                                (*1824- †1828)
Stadtbaurat Perl sollte deshalb 1821 den Turm vermessen und alles für einen Neubau vorbereiten. Der berühmte Baumeister Friedrich Schinkel wurde mit einem Entwurf beauftragt. Friedrich Schinkel lieferte den Entwurf einer ganz neuen Kirche mit dazu passendem Turm, der aber nicht die Zustimmung des Magistrats fand.

 

Schinkels Entwurf für die
Sankt-Marien-Andreas-Kirche
Schinkel war tief enttäuscht.  Statt dessen wurde der Entwurf des Regierungsrates Carl Wilhelm Redtel genommen und bis 1828 fertig gestellt. Baurat Carl Wilhelm Redtel, der einen neugotischen Entwurf des Turms eingereicht hatte, war ein Schüler von Friedrich Schinkel. Schinkels Verärgerung kann man gut verstehen, denn man hatte einem Schüler von ihm den Vorzug gegeben. 1824 wurde mit dem Bau begonnen und 1828 war der neue Turm in seiner zum Schiff passenden Gestalt aufgebaut. An der Nordseite des Turms stand am Fuß eine Inschrift: Fischer MDCCCXXIII. Die lateinische Zahl bedeutet 1823.
Als das vergoldete Kreuz über der Kugel auf der Kirchturmspitze fertig war, stellte sich der Rathenower Maurermeister auf das Kreuz und breitete die Arme aus.  Die alte Mutter, die wie gewöhnlich morgens einen Blick auf den Kirchturm richtete, sah ihren Sohn auf dem Kreuz stehen, erlitt einen Schock und war mehrere Wochen krank..
Neugotischer Turm nach
Entwürfen von
Carl Wilhelm Redtel

Bis zur Zerstörung der  Kirche im Jahr 1945 blieb dieser neugotische Turm mit den Fialen, die ihn nochschlanker machten weithin sichtbar das Wahrzeichen der Stadt Rathenow.
3. Der Wiederaufbau des Turms 1999 – 2002
Erst nach der Einheit Deutschlands  im Jahr 1990 war überhaupt daran zu denken, den Turm wieder aufzubauen. 1995 hieß es noch in einer Rathenower Zeitung, der Turm und die Kreuzgewölbe der Sankt-Marien-Andreas-Kirche würden nie wieder aufgebaut.
3.1. Ruine nach der Zerstörung 1945
Die Sankt-Marien-Andreas-Kirche ist das Wahrzeichen der Stadt Rathenow und ihr Turm begrüßt die Besucher der Stadt, aus welcher Himmelsrichtung sie auch immer anreisen. Die Rathenower freuen sich, wenn sie den Turm wiedersehen, denn er bedeutet ein Stück Heimat für sie. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Turm von Brandgranaten getroffen. In der Brandnacht am 28. zum 29.04.1945 wurde auch der Turm völlig zerstört. Es blieb nur noch eine Ruine stehen.
Turmruine 1945
3.2. Abtragung des Obergeschosses des Turmes 1972
1972 musste der Turmhelm wegen Baufälligkeit abgetragen werden. 1990 bot sich noch ein Bild des Jammers. Aus dem Chorraum wuchsen Bäume und das notdürftig gedeckte Kirchendach war undicht und Regen und Nässe hatten schon die Balken im Nordteil des Schiffes zerstört. Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Kirche in sich zusammen fallen würde.
Sankt-Marien-Andreas-Kirche
1990
Bis 2002 war die Turmruine  35 m hoch. Die Kirchengemeinde hatte auf dem Turmstumpf eine Aussichtsplattform eingerichtet und die Besucher konnten den Turm besteigen.
Turmtorso seit 1972
Die Turmspitze hatte vor der Zerstörung eine Höhe von 79 m.
3.3. Der Wiederaufbau des Turms 1999 - 2002
Der Wiederaufbau des Turms kostet ca. 2,5 Millionen € wurde von 1999 bis 2002 durchgeführt. Die ganze Bevölkerung war daran beteiligt, ob evangelisch, katholisch, atheistisch oder kirchenfern.
3.3.1. Grundsteinlegung am 28.05.2000
Am 28.05.2000 fand in Gegenwart des Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg, Dr. Manfred Stolpe, die Grundsteinlegung für den Wiederaufbau des Turms statt. Der Ministerpräsident Dr. Stolpe, der Bürgermeister der Stadt Rathenow, Hans-Jürgen Lünser, der geschäftsführende Pfarrer, Andreas Buchholz und der Vorsitzende des Förderkreises zum Wiederaufbau der Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow e.V., Dr. Heinz-Walter Knackmuß, legten die Hände über den Grundstein und  Dr. Knackmuß sprach die Worte aus Amos 9,11: „Zur selbigen Zeit will ich die zerfallne Hütte Davids wieder aufrichten und ihre Lücken verzäunen und was abgebrochen ist, wieder aufrichten, und will sie bauen, wie sie vor Zeiten gewesen ist“.
Grundsteinlegung 28.05.2000
(von links: Dr. Heinz-Walter Knackmuß, Bürgermeister Hans-Jürgen Lünser, Ministerpräsident Dr. Manfred Stolpe, Pfarrer Andreas Buchholz)
3.3.2. Das Aufbringen der Kirchturmspitze
Der Aufbau des Turms erfolgte gleichzeitig an zwei Orten. Am Turm selbst wurde das 1972 abgerissene Stockwerk wieder aufgemauert und auf dem Sportplatz am Schwedendamm erfolgte die Montage der drei Teile der Spitze.
(von links: Peter Kurth, Renate Assmann, Rolf-Eberhard Meier, Günter Holweger, Dr. Karin Gebert und Christine Holweger auf dem neu aufgemauerten Teil des Turmes)
Nach der Fertigstellung Kupferkollosse waren sie das Ziel eines unendlichen Pilgerstroms von Rathenowern, die die Spitze aus der Nähe betrachten wollten. Sie nahmen sie buchstäblich mit Augen und Händen in Besitz.
Turmspitze, Turmbasis und Turmmittelstück
vormontiert auf dem Sportplatz „Schwedendamm“
3.3.2.1 Das Basisteil von 5,8 t wird am 28.08.2001 aufgesetzt
Am 28. August 2001 wurde das Basisteil des Helms durch einen Hubschrauber nach drei gescheiterten Versuchen auf den Turm abgesetzt. Hunderte von Schaulustigen hatten sich in der ganzen Stadt versammelt, um das Schauspiel zu verfolgen. Als der Hubschrauber dreimal wegen Sturm und Regen scheiterte und alle das 5,8 t schwere Stück über ihren Köpfen schweben sahen, erfasste die meisten Menschen eine Schauer. Es war spannend wie ein Kriminalfilm. Um 16:45 Uhr war dann alles geschafft. Der erste Teil des Helms befand sich auf dem Turm.
28.08.2001
Hubschrauber der Bundeswehr setzt das
Basisteil (5,8 t) der Turmspitze auf
3.3.2.2. Mittelteil der Turmspitze von 4,8 t wird 04.09.2001 aufgesetzt
Wenn der Hubschrauber der Bundeswehr über dem Kirchberg schwebte, war Volksfeststimmung in Rathenow. Groß und Klein wollten diesen wichtigen Teil des Wiederaufbaus des Wahrzeichens der Stadt Rathenow nicht verpassen. Mit Kameras und Ferngläsern verfolgte man das grandiose Schauspiel. Tüchtige Straßenhändler boten Bratwurst und Bier rund um den Kirchberg an. Die besten Fensterplätze um die Kirche waren schon tagelang vorher ausgebucht. Am 04.09.2001 konnte der Hubschrauber das Mittelstück der Turmspitze vom Sportplatz am Schwedendamm aufnehmen und auf den Kirchturm bringen. Es wog 4,8 t.
Hubschrauber setzt das
Mittelstück der Turmspitze 84,8 t) auf
04.09.2001
3.3.2.3. Die Spitze des Turms mit 2,5 t wird am 17.09.2001 aufgesetzt
Das oberste Teil der Spitze wog 2,5 t und war der schwierigste Part für die Hubschraubercrew, denn der pilot flog blind und musste sich bei der Steuerung der schweren Teile auf seine zwei Copiloten verlassen. Bei der Spitze mit vergoldetem Kreuz und vergoldeter Kugel wollte und wollte das Aufliegen nicht gelingen, der es warein Kaiserstil in eine Öffnung des Mittelteils einzufädeln. Erst als man den Piloten mit einem hochgefahrenen Kran eine Oreintierungshilfe gab, gelang das Aufsetzen in weinigen Minuten. Am 17.09.2001 war dann die Spitze aufgesetzt und die wichtigsten Bauarbeiten geschafft. Das vergoldete Kreuz ist 2,80 m hoch und 1,60 m breit. Der Durchmesser der Kugel beträgt 1,40 m. Insgesamt wurden 185 g Gold bei der Vergoldung aufgetragen. Auf der Spitze steht wieder eine vergoldete Kugel (Knauf) und das vergoldete Kreuz. In die Kugel wurden die Satzung und ein Mitgliederverzeichnis des Förderkreises zum Wiederaufbau der Sankt-Marien-Andreas-Kirche  in Rathenow e.V. sowie eine Silber- und Goldmünze gegeben. Die Münzen hat der Förderkreis prägen lassen. Sie zeigen auf der Vorderseite die Sankt-Marien-Andreas-Kirche und auf der Rückseite den Begründer der optischen Industrie in Rathenow, den Pfarrer Johann Heinrich August Duncker.  Die Kupferplattengröße der Turmspitze reicht von 0,4-1 m Quadratmetern. Das Kupfer wird durch die Oxidation mit der schwachen Kohlensäure aus dem Regen im Laufe der Jahre einen grünlichen Farbton bekommen - die so genannte Patina. Chemisch ist das Kupferkarbonat, teilweise auch Kupfersulfat, und wird frühestens nach 10 Jahren sichtbar. Es ist ungiftig. Meine Großmutter, Agnes Knackmuß, die noch die Zeit des Kupfergeschirrs und der Kupferkessel kannte, warnte uns Kinder immer vor dem giftigen Grünspan. Der bildet sich, wenn Kupfer mit Essig reagiert. Das giftige Kupferazetat war sehr gefürchtet, weil man den Essig nicht nur zum Würzen der Speisen benutzte, sondern auch als Universalreinigungsmittel.
Aufsetzen der Spitze (2,5 t)
17.09.2001
Die Aussichtplattform ist 51 m hoch. Die Turmspitze erreicht eine Höhe von 75,40 m.
Die Fertigstellung des Turms konnte aber erst 2002 gefeiert werden, weil die einzig erhaltenen Türkenglocke am 18.10.2001 nach Nördlingen in Bayern zur Reparatur gegeben werden musste und erst im Frühjahr 2002 zurückkam. Damit war der Wiederaufbau des Turms 57 Jahre nach seiner Zerstörung vollendet. Am 29.06.2002 konnte dann mit der reparierten Türkenglocke von 1400 in einem Festgottesdienst der Turm als wieder aufgebaut gefeiert werden. Die Rathenower waren glücklich.
3.3.3. Die Finanzierung des Turms
Als der Kirchturm von 1999 - 2002 wieder aufgebaut wurde, war vom damaligen Architekten errechnet worden, dass der Wiederaufbau ca. 1,25 Millionen Euro kosten würden. Die Stadt hatte der Sankt-Marien-Andreas-Gemeinde als Bauherrin in einem Vertrag zugesichert, dass sie sich um alles kümmern werde. Weder dem Architekt noch dem zuständigen Mitarbeiter im Bauamt der Stadt war aufgefallen, dass der Kostenvoranschlag einen Zahlendreher enthielt, der die realistischen Baukosten um eine Million absenkte. Als man schon die Turmspitze aufgesetzt hatte, fiel dem Bauamt der Zahlendreher auf und die Kosten für den Wiederaufbau betrugen nun 2,5 Millionen €.
Aber es war zu spät, das Baugeschehen konnte nicht mehr aufgehalten werden. Viele Rathenower glaubten nicht an den Wiederaufbau des Turms und in der Tat war, nachdem der  Zahlendreher in der Kostenberechnung entdeckt wurde, der Wiederaufbau schwieriger geworden. Als dann im Dezember 2001 Handwerkerrechnungen für den Turm in Höhe von 160.000,00 DM aufgelaufen waren, rief der Bürgermeister Dr. Heinz-Walter Knackmuß zu sich und teilte ihm mit, dass er einen Baustopp verfügen müsse, weil die Handwerkerrechnungen nicht mehr bezahlt werden könnten. Dr. Heinz-Walter Knackmuß und die damalige Schatzmeisterin Gisela Rosenberg gingen daraufhin sofort zum Vorstandsvorsitzenden der Volksbank Rathenow, Siegfried Mertin, und baten ihn um einen Kredit von 200.000,00 DM für den Förderkreis ohne Sicherheiten. Die Volksbank gewährte den Kredit umgehend und so konnten die Handwerkerrechnungen noch vor Weihnachten bezahlt werden und der Baustopp wurde ausgesetzt. Der Vorsitzende des Förderkreises Dr. Heinz-Walter Knackmuß schlief die ersten 14 Tage nach der Kreditaufnahme schlecht, aber er gewöhnte sich bald an die Schulden und ab 01.01.2002 kam mit der Einführung des Euro ein quasi „Halbierung“ der Kreditsumme, die jetzt nur noch 100.000,00 € betrug, was sich viel besser anhörte. Es war natürlich der gleiche Wert geblieben. So konnte dann am Wiederaufbau des Turms weiter gearbeitet werden.  Im März 2004, also nach zwei Jahren und vier Monaten, war der Kredit völlig getilgt. Deshalb war die zweite große Spendenaktion des Förderkreises zum Wiederaufbau der Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow e. V., symbolisch Kupferplatten für den Wiederaufbau des Turms an spendenfreudige Rathenower auszugeben. Für 250,00 DM (125,00 €) erhielt der Spender eine nummerierte Urkunde mit der Bestätigung der Spende. Wenn der Spender damit einverstanden war, erfolgte auch eine Veröffentlichung in der Zeitung. Die Dachspitze des Turms wurde mit über 400 Kupferplatten eingedeckt. Zur Finanzierung wurden Sponsoren für die einzelnen Platten gewonnen. Dabei wurden 286 Kupferplatten symbolisch mit Urkunde vergeben, was eine Spendeneinnahme von 35.750,00 € entsprach. Außerdem wurden 22 Ehrenstifterplatten  als kleine Kupfertäfelchen für 500,00 € vergeben. Das machte einen Betrag von 11.000,00 €.  Es wurden Verhandlungen mit der Stadt und der Landesregierung geführt, um Fördermittel zu erhalten. Das Spendenaufkommen für den Förderkreis übertraf alle Erwartungen. Obwohl die Region von Arbeitslosigkeit gebeutelt wurde, wollten die Menschen die Sankt-Marien-Andreas-Kirche, das Wahrzeichen ihrer Stadt, wieder haben.  Viele Menschen spendeten deshalb Kupferplatten. Bei Hochzeiten, Geburtstagen, Festen und Trauerfeiern wurde für den Wiederaufbau der Kirche gesammelt. Ein großer Förderer ist der Apotheker Wolfgang Schröder aus Wetter an der Ruhr. Am 05.05.2000 feierte er seinen 60. Geburtstag in der Ruhrfesthalle in Herdecke mit 110 geladenen Gästen. Ein großer Vorhang auf der Bühne zeigte die Sankt-Marien-Andreas-Kirche, die auch auf das Motto des runden Geburtstags hinwies: Benefizgala zum Wiederaufbau der Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow. Dabei kamen 13.500,00 DM (6.902,44 €) zusammen. Das war aber nicht die einzige Spende der Familie Schröder. Kupferplatten für 250,00 DM (125,00 €) und ein Gotische Madonna sowie den Heiligen Andreas für je 1800,00 € wurden dem Förderkreis geschenkt. Dazu noch drei Gemälde des Rathenower Malers Werner Stumpp (05.01.1957 -18.07.2001). Wolfgang Schröder schenkte auch an bedeutende Personen des Öffentlichen Lebens Ehrenstifterplatten im Werte von 1000,00 DM (ca.500,00 €) wie  den Ministerpräsidenten Dr. Manfred Stolpe, Charlotte Nitschke und Prof. Dr. Gottfried Kiesow, dem Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Der Förderkreis hat wie in Dresden durch Wolfgang Schröder, Stifterbriefe in Platin, Gold, Silber und Bronze sowie Kupferplatten, Bausteine, Orgelpfeifen, Dachsteine und Rautenfenster  als Urkunden für Spenden ausgegeben. Die Ehrenstifterplatte für Charlotte Nitschke, die von Wolfgang Schröder gespendet wurde, hat sich gelohnt, denn Charlotte Nitschke, Nachfahrin eine Rathenower Fernglasfabrik,  stiftete   50.000,00 € für den Wiederaufbau der Sankt-Marien-Andreas-Kirche. Bis zum 26.10.2001 hatte der Förderkreis insgesamt 561.532,10 DM (287.106,80 €) an Spenden gesammelt, die für verschiedene Zwecke des Wiederaufbaus benutzt wurden. Dr. Heinz-Walter Knackmuß hatte das Geläut der zwei neuen Bronzeglocken als Weihnachtskassette an alle Mitglieder des Förderkreises geschickt. Das Echo war überwältigend. Bis auf eine kritische Stimme, die die technische Perfektion der Kassette zurecht bemängelte, kam ein gewaltiger Spendenstrom zurück. Neben vielen Anrufen und Briefen gab es auch einen Schub an Neuaufnahmen von Mitgliedern im Förderkreis.
3.3.4 Grundsatzgespräch am 19.04.2002
Der Förderkreisvorsitzende, Dr. Heinz-Walter Knackmuß, führte mit dem geschäftsführenden Pfarrer, Andreas Buchholz, am 19. April 2002 ein Grundsatzgespräch. Es war dabei vollkommne Übereinstimmung in der Zielplanung des weiteren Wiederaufbaus erreicht worden. Die Sterngewölbe, die Orgel, sollen wieder hergestellt werden. Es ist auch Einigkeit darüber festgestellt worden, dass die Sanierung der Kirche noch viele Jahre in Anspruch nehmen wird, dass man sich aber von dem Ziel nicht abbringen lassen wollte, auch wenn es vielleicht mehrere Generationen dazu brauchen werde.
3.3.5. Fernsehfilm über den Wiederaufbau des Turms (13.05.2005)
Dr. Heinz-Walter Knackmuß hatte an die damalige Rundfunkanstalt Ostdeutscher Rundfunk Brandenburg  (ORB) geschrieben und darum gebeten, dass ein Fernsehfilm über den Wiederaufbau des Turms und der Kirche gedreht werde, denn der ORB hatte die spektakulären Ereignisse wie den Wiederaufbau der dreiteiligen Turmspitze mit einem Hubschrauber der Bundeswehr gefilmt und gesendet. Nach anfänglichem Zögern kam dann ein schöner Film zustande, der unter dem Titel „ Rathenow ganz oben“ am 13.05.2002 gesendet wurde.

 

 


 


Die Geschichte der Orgel

der Sankt-Marien-Andreas-Kirche

in Rathenow




Reich verzierter Rokoko-Prospekt

der Schuke-Orgel auf der Empore der Kirche vor 1945

Inwieweit der Bau der ersten Orgel für die Stadtkirche in die Geschichte zurückgeht, ist uns nicht bekannt. Sicher war vor 1764 schon ein Orgelwerk in Gebrauch. Mit Salomon Kleinert aus Brandenburg wollen wir aber die Geschichte der Orgel der Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow ihren Anfang nehmen lassen.

1. Die Kleinert-Orgel

Der Orgelbauer Salomon Kleinert (1720 - 1796) hatte am 25.08. 1751 das Bürgerrecht in der Neustadt von Brandenburg an der Havel erworben. 1754 hat Salomon Kleinert einen Vertrag über den Orgelneubau in der Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow erhalten. 1756 wurde die Orgel kritisch begutachtet und erst 1764 endgültig vollendet (2). Sie muss kein gutes Werk gewesen sein, weil sie schon nach 14 Jahren erneuert werden musste.

2. Die Treutmann-Orgel

Christoph Treutmann der Ältere (ca.1673 -1757) aus Magdeburg hat berühmte Orgelwerke wie das von Sankt Eustachius und Agathe in Magdeburg-Diesdorf (1723), in der Sankt-Levin-Kirche in Harbke (1727/28) und das in der Stiftskirche Sankt Georg in Grauhof bei Goslar (1737) erbaut.  Sein Sohn Christoph Treutmann der Jüngere  hat von 1776 bis 1778 die Kleinert-Orgel in der Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow umfassend repariert. Die Einweihung dieser Orgel von Treutmann fand dann 1778 statt.  Alexander Schuke hat 1902 ein sehr genaues Verzeichnis dieser Orgel angelegt. Wie aus seinen  Aufzeichnungen hervorgeht, war ihm Treutmann als Erbauer dieser Orgel nicht bekannt. Wir können aber dank Schukes Schriften den Aufbau der Treutmann-Orgel sehr genau nachvollziehen. Die Orgel hatte zwei Manuale und ein Pedal. Schuke hat aber doch seine Kunst beim Aufbau und bei der Reparatur einfließen lassen, wie wir dem Gutachten Otto Dienels entnehmen können. Aus den Aufzeichnungen von Schuke geht folgender Aufbau der alten „neuen“ Orgel hervor.

I. Manual, verm. C, D - c´´´

1. Principal 8´ G - cs´´´ wieder verwendet

2. Bordun 16´ c - c´´´ wieder verwendet

3. Gemshorn 8´

4. Rohrflöte 8´ c - c´´´ im II. Manual wieder verwendet

5. Hohlflöte 8´ cs - cs´´´ wieder verwendet

6. Octave 4´ Cs, Ds - cs´´´ wieder verwendet

7. Spitzflöte 4´ Cs, Ds - cs´´´ wieder verwendet

8. Quinte 2 2/3´ Cs, Ds - cs´´´ wieder verwendet

9. Octave 2´ Cs, Ds - cs´´´ wieder verwendet

10. Sesquialter 3f  evtl. im neuen Cornett 3 f wieder verwendet

11. Mixtur 5f  wurde vermutlich in Mixtur I wieder verwendet

12. Trompete 8´

II. Manual, verm. C, D - c´´´

13. Principal 4´ evtl. Cs, Ds - cs´´´ in Octave 4´ wieder verwendet

14. Gedackt 8´ c - c´´´ in I´ wieder verwendet

15. Quintadena 8´ in Gedackt 16´ II versetzt c´- f´´´´ wieder verwendet

16. Salicional 8´ Fs - cs´´´ wieder verwendet

17. Gambe 8´

18. Fl. travers 8´ fs - cs´´´ wieder verwendet

19. Flöte 4´ vermutlich in Flöte dolce 4´ I C,D - c´´´ wieder verwendet

20. Nasat 2 2/3´ Cs, Ds - c´´´ wieder verwendet

21. Octave 2´ Cs, Ds - cs´´´ wieder verwendet

22. Quinte 1 1/3´

23. Mixtur 4f werden vermutlich in Mixtur II wieder verwendet

24. Hautbois 8´ Cs, Ds - cs´´´ wieder verwendet

Pedal, verm. C, D - d´

25. Principal 8´ Fs - d´ wieder verwendet

26. Violon 16´ Cs, Ds - d´ wieder verwendet

27. Subbaß 16´

28. Violon 8´

29. Quinte 5 1/3´ wird in Quinte 10 2/3´ wieder verwendet

30. Octave 4´ Cs, Ds - d´ wieder verwendet

31. Posaune 16´

Als Bemerkungen hat Schuke hinzugefügt:

Teilweise wurden die Register vermutlich um einen Halbton versetzt, daher geht das alte Pfeifenwerk manchmal bis cs´´´. Manualkoppel, Pedalkoppel, 3 Sperrventile, Cymbelstern, ca. 200 Jahre alt. Schaden durch Gasheizung, verschmutzt und stark klappernd.

3. Die Schuke-Orgel

1902 wurde diese Treutmann-Orgel von Alexander Schuke aus Potsdam umgebaut. Da die Treutmann-Orgel in sehr guter Qualität erbaut worden war, konnten viele Teile nach entsprechender Reinigung wieder verwendet werden.

Blick auf die Empore mit Schuke-Orgelwerk

Am 19.09.1901 wurde im Königlich Preußischen Steueramt Rathenow der Vertrag zwischen dem Gemeindekirchenrat zu Rathenow, vertreten durch die Herren Fr. Punger und E. Grüneberg, und dem Orgelbaumeister Herrn A. Schuke zu Potsdam geschlossen. Der Originalvertrag ist in feinster Sütterlinschrift verfasst und stellt für uns heutige Leser ein eigenes Kunstwerk dar. Der Alexander Schuke Potsdam Orgelbau GmbH in Werder danken wir für die Überlassung der Kopien des Vertrages (1).

Erstes Blatt des Vertrages mit Alexander Schuke

Die Umbaukosten wurden mit 7.550,00 Mark veranschlagt  und der Umbau sollte vom 01.06.1902 – 01.08.1902 stattfinden. Für eine nicht fristgemäße Fertigstellung des Umbaus wurde eine Konventionalstrafe von 50,00 Mark je Woche der späteren Fertigstellung vereinbart. Herr Schuke musste sich auch verpflichten, bei nicht fristgemäßer Fertigstellung der Orgel zur Begleitung des kirchlichen Gesangs eine kleine Orgel zur Verfügung zu stellen, für deren Transport und Aufstellung er verantwortlich war. Es wurden fünf Jahre Garantie verlangt und keine Nachforderungen abweichend vom Kostenvoranschlag zugelassen. Im § 5 des Vertrages heißt es: „Das zum Umbau der Orgel zu verwendende Holz muss gegen Zerstörung durch Wurmfraß mittelst Imprägnierung geschützt werden.“ Sollte Herr Schuke während der Bauzeit „mit dem Tode abgehen“, so war es dem Gemeindekirchenrat vorbehalten, den Vertrag als gelöst zu betrachten oder ihn mit seinen Erben fortzusetzen. Alexander Schuke musste sich auch verpflichten, die Auflagen eines unabhängigen Gutachters zu seinen Kosten zu erfüllen, wenn denn solche gemacht würden. Aber der königliche Musikdirektor und Organist an St. Marien zu Berlin, Otto Dienel, dem diese Aufgabe zufiel, schrieb am 15.12.1902 ein sehr umfangreiches Gutachten, dessen Quintessenz lautet: „Das volle Werk hat einen mächtigen Klang, der auch einer vollzähligen Festtagsgemeinde gewachsen ist. Wenngleich die gemischten Stimmen durch Erhöhung des Winddrucks schärfer geworden sind, so reagieren sie doch vortrefflich auf den achtfüßigen Grundton der Manuale. Sie treten keineswegs zu selbstständig auf, sondern geben dem Achtfußtone nur den wirksamen Mixturenglanz. Eine Anzahl wohlklingender Charakterstimmen gibt reiche Gelegenheit zur Abwechslung im Piano und Mezzoforte. Die Intonation ist künstlerisch gelungen. Auch aus alten Registern ist das gemacht worden, was zu machen möglich war. So hat Schuke seine im Anschlag übernommenen Verpflichtungen vollkommen erfüllt. Für seine Kunstarbeit gebührt ihm reicher Dank“ (1). Ob die Schuke-Orgel fristgemäß fertig gestellt wurde, ist nicht bekannt, aber eher wahrscheinlich. Jedenfalls hat die Orgel einen herrlichen Rokoko-Prospekt erhalten und tat ihren Dienst, bis sie in den letzten Kriegstagen und zwar in der Nacht vom 28.04. zum 29.04.1945 von Brandgranaten getroffen wurde und mit der Sankt-Marien-Andreas-Kirche völlig ausbrannte. Der Förderkreis zum Wiederaufbau der Sankt-Marien-Andreas-Kirche sammelt nun für eine neue Schuke-Orgel. Matthias Schuke und seine Firma sind heute in der Lage, Neobarocke Orgeln, Romantische Orgeln und Renaissanceorgeln zu bauen. Im Magdeburger Dom wurde von Matthias Schuke eine Orgel eingebaut, die sowohl einen neobarocken als auch einen romantischen Klang erzeugen kann. Die Renaissanceorgeln waren nicht für die Begleitung des Gemeindegesanges gedacht und wurden immer schon als reine Konzertorgeln gebaut. Die Schuke-Orgel kann aber erst nach Abschluss aller Bau- und Malerarbeiten gewissermaßen als Krönung des Wiederaufbaus eingebaut werden. Es müssen alle Kreuzgewölbe und die Empore fertig gestellt sein, ehe Schuke das Orgelprojekt beginnen kann. Solange muss die kleine elektronische Orgel die Gemeinde beim Gesang begleiten und für viele Konzerte in der Kirche dienen.

4. Die elektronische Übergangsorgel von 2006

Am Sonntag, den 30. April 2006 versammelte sich die Sankt-Marien-Andreas-Gemeinde um 10:00 Uhr das erste Mal zum regulären Gottesdienst während der Landesgartenschau in Rathenow in der Sankt-Marien-Andreas-Kirche. Jeden Sonntag sollte nun bis zum Ende der Landesgartenschau der Gottesdienst um 10:00 Uhr in der Sankt-Marien-Andreas-Kirche stattfinden.

Kantorin Hanna Seefeld bei der Vorführung der neuen elektronischen Orgel am 30.04.2006

Außerdem war es ein Festgottesdienst mit Orgelweihe der neuen elektronischen Übergangsorgel, die die Gemeinde von der Firma Hoffrichter Orgel GmbH in Salzwedel für 6.750,00 € gekauft hat. Pfarrer Andreas Buchholz und seine Frau Magdalena hatten anlässlich ihrer Silberhochzeit statt Geschenke um eine Geldspende für diese Capella-Sakral-Orgel Modell 220 mit 40 Registern gebeten. Dabei waren 3.000,00 € zusammen gekommen. Karl und Luise Freitag hatten dann zu ihrer Goldenen Hochzeit ebenso um Spenden für die Übergangsorgel gebeten. Hier waren 900,00 € an Spenden für die Orgel an die Kirchengemeinde geflossen. Es haben auch viele andere für die Orgel gespendet. So konnte die Kreiskantorin Hanna Seefeld zum Beginn des Gottesdienstes alle Besucher mit dem Präludium in C-Dur von Felix-Mendelssohn-Bartholdy begrüßen. Die Gottesdienstbesucher waren sich einig: Die Orgel klingt großartig. Mit Variationen über das Kirchenlied „Lobe den Herren…“ konnte Hanna Seefeld das Klangbild der Orgel für die Besucher in vielen Fassetten darstellen. Pfarrer Andreas Buchholz ging bei seiner Festpredigt auf das Alte Testament ein, wo der erste König Israels, Saul, an einem „Überforderungssyndrom“ (neudeutsch „Burnout-Syndrom“) litt, wie es bei Samuel 1 im 16. Kapitel heißt. Nichts konnte ihm richtig helfen, aber die Ärzte kannten schon damals die heilende Wirkung der Musiktherapie. Und so wurde der kleine Hirtenjunge David an den königlichen Hof zitiert, weil er der beste Harfenspieler war und die Musik dem König Saul gut tat. Immer, wenn der Hirtenjunge David zur Harfe griff, wurde es dem König Saul leichter ums Herz und der böse Geist verließ ihn.

Den Abschluss des Gottesdienstes bildete ein Grave von Johann Sebastian Bach. Nach dem Ende des Festgottesdienstes erklärte die Kreiskantorin Hanna Seefeld die Funktion der Orgel und zeigte noch einmal an Klangbeispielen die große Bandbreite des Klangvolumens. Das ganze Kirchenschiff wurde von dem vollen Klang  der Orgel erfüllt.

Ehe die große Schuke-Orgel eingebaut werden kann, wird diese kleine Hoffrichterorgel wohl noch gute Dienste leisten. Sie kam zur rechten Zeit, denn die Landesgartenschau 2006 brachte eine Vielzahl von Konzerten mit sich. Alle Rathenower und die Gäste der Stadt können sich an der Übergangsorgel erfreuen und hoffen, dass sie laut und leise zum Lobe Gottes in dieser Stadt erklingen wird, bis sie einst von der großen Schuke-Orgel übertönt wird.

Wir danken Hans-Martin Ermisch für die fachliche Beratung.

Quellen:

1. Alexander Schuke Potsdam Orgelbau GmbH-Archiv, Werder an der Havel

2. Dr. Uwe Czubatynski/Domstiftsarchiv Brandenburg zitiert aus dem Nachlass Dr. Rudolf Guthjahr



Die barocke Kanzel in der

Sankt-Marien-Andreas-Kirche

in Rathenow

Blick auf die Kanzel

Die Sankt-Marien-Andreas-Kirche hatte seit 1709 eine barocke Kanzel, die von Johann Vorberg geschnitzt worden war. Johann Vorberg kam aus Reval (Livland). Reval ist der deutsche Name für die heutige estnische Hauptstadt Tallin. Er lebte aber schon längere Zeit in der Altmark. Er hatte die Kanzeln in der Kirche in Kalbe/Milde und in der Kirche in Neuendorf am Damm (1694) geschnitzt und erwarb am 10.08.1696 Stadtrechte in Stendal. Er schloss 1697 die Ehe mit Maria Ahrens in Stendal in der St. Marienkirche. 1709 schnitzte er im Barockstil die Kanzel der Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow. Sie soll eine Kopie der Kanzel in der Kirche von Neuendorf am Damm gewesen sein.

1. Neuendorf am Damm

In Neuendorf am Damm ist von der ganzen Kanzel nur noch der Kanzelträger Mose und der Kanzelkorb erhalten. Es ist ein grobe Schnitzarbeit. Mose trägt die Gesetzestafeln an der linken Körperseite. Die zehn Gebote werden mit römischen Ziffern auf den zwei Tafeln dargestellt, wobei für das vierte Gebot nur vier Striche genommen werden. Die farbige Bemalung der Holzfigur und der Kanzel geben uns aber eine Vorstellung von der lebendigen Wirkung der ebenso bunt bemalten Kanzel in der Sankt-Marien-Andreas-Kirche, denn die Kanzel in Parey an der Elbe weist diese Farbenvielfalt nicht auf.


Mose als Kanzelträger

Rest der Kanzel in Neuendorf am Damm

2. Parey

Als im Jahre 1700 der Schulmeister Bartholomäus Voigt in Parey an der Elbe eintraf, fand er eine am 15.10.1699 neu eingeweihte Steinkirche vor, die die alte Holzkirche abgelöst hatte. Da auch das Innere der Pareyer Kirche ausgestaltet werden musste, beauftragte man den Bildhauer Johann Vorberg mit der Herstellung des Altars und der Kanzel. Die ostelbischen Dörfer wurden damals von den Gutsherren beherrscht, die auch meist die Patrone und Geldgeber für die Kirchenbauten waren. Zur Dorfhierarchie gehörten neben dem Gutsherrn, der Pfarrer, der Schulmeister  und die größten Bauern. In Parey befanden sich damals zwei Rittergüter. Das Rittergut I gehörte dem Freiherrn von Plotho und das Rittergut II dem Kammerherrn von Plotho. Natürlich gehörte die Kanzel und der Altar zu den Aufgaben, die Johann Vorberg auszuführen hatte.

Die überreich mit Schnitzwerk versehene Kanzel zeigt die große künstlerische Fertigkeit des Johann Vorberg. Mose ist nicht so prächtig ausgeführt wie in den Kanzeldarstellungen in Neuendorf oder in Rathenow. Die Farbigkeit der beiden Kanzeln hat hier einer schlichten Beize in Braun weichen müssen. Der schlanke Körper des Mose kann kaum die Last des Kanzelkorbes tragen. Auch sind die 10 Gebote wörtlich zitiert und nicht wie in den andern beiden Kanzeln nur in römischen Ziffern dargestellt. In Parey an der Elbe werden die Gesetzestafeln rechts vor dem Körper gehalten.

Mose mit den 10 Geboten als Kanzelträger

in der Kirche Parey an der Elbe

Geht man davon aus, dass der Altar und die Kanzel um 1700 entstanden sind, so ist eine deutliche Verfeinerung des Schnitzwerkes im Vergleich zu der in Neuendorf am Damm 1694 entstandenen Kunstwerkes festzustellen. Das Gewand des Mose ist viel eleganter dargestellt. Ein Stab ist neu hinzugekommen. Inwieweit in Neuendorf am Damm viele Dinge der ursprünglichen Kanzel auch so vorhanden waren, kann nicht mehr eruiert werden, weil bis auf Mose als Kanzelträger nichts mehr vorhanden ist. Noch feiner ist dann die Kopie der Neuendorfer Kanzel für Rathenow ausgefallen, sodass hier eine Entwicklung des Künstlers zu sehen ist, die zeigt, dass sein Können doch kleinen Änderungen unterlegen war.

Der Kanzelkorb in der Pareyer Kirche

3. Rathenow

Die barocke Kanzel von Johann Vorberg soll eine Kopie der Kanzel in der Kirche in Neuendorf am Damm gewesen sein. Wie man aber an den Fotos deutlich erkennen kann, ist sie doch etwas anders gearbeitet. Es scheint, als hätte Johann Vorberg  hier eine gereifte Meisterschaft an den Tag gelegt, die bei der Neuendorfer Kanzel noch nicht so deutlich zu erkennen war. 1694 wurde die Kanzel in Neuendorf am Damm geschaffen, 1700 die Kanzel in Parey und 1709 die Kanzel in Rathenow. 15 Jahre später hat der Johann Vorberg doch eine andere Auffassung bei der Behandlung der gleichen Thematik gehabt. Die Figuren sind viel feiner und eleganter geschnitzt. Das ist auch schon in Parey zu erkennen und erreicht in Rathenow den Höhepunkt der Darstellung. Die Gesetzestafeln werden wie in Parey rechts vom Körper gehalten, aber nicht wie in Parey mit dem Text der Tafeln, sondern es findet sich nur die symbolische Darstellung in lateinischen Ziffern. Hier wird aber das vierte Gebot nicht mehr mit vier Strichen sondern nach dem üblichen lateinischen Modus fünf minus eins dargestellt. Auch hier ist eine Veränderung deutlich. Die Rathenower Kanzel war viel größer als sonst üblich. Neben Mose als Kanzelträger gibt es noch eine umkränzte Säule, die praktisch einen zweiten Kanzelkorb trägt. Mose ist sehr fein dargestellt. Die Falten seines Umhangs sind sehr sorgfältig gearbeitet. Das schwarze Haar und der schwarze Bart zeigen einen energischen jungen Mann, der von der Ernsthaftigkeit seines Tuns tief geprägt ist. Es war ja auch eine Lebensaufgabe für ihn, das Volk Israel gegen den Willen des Pharaos zu befreien und durch die vierzigjährige Wüstenwanderung nach Israel zu führen. Auch musste er wie Thomas Mann schreibt aus einem „ Pöbelvolk“ das Volk Gottes machen. Da er wie ein Prinz am Hofe des Pharaos erzogen worden war, hatte er natürlich alle Hochschulen des Landes Ägypten besucht und war dem einfachen Volk, was Bildung und Kultur anbetraf, um ein vielfaches überlegen. Selbstverständlich hatte er von den Arztpriestern auch hygienische Vorschriften gelernt, die dem einfachen Volk fremd waren. All dieses Wissen versuchte er nun dem Volk Israel zu vermitteln. Ein schweres Unterfangen, denn natürlich verrichten sie ihre Notdurft, dort wo sie waren, natürlich aßen sie alles Fleisch, natürlich war ihnen der geschwisterliche Beischlaf bekannt. Und nun kam Mose und forderte bei Strafe, ihre Notdurft außerhalb des Lagers zu verrichten und dazu auch noch ein Schäufelchen zu benutzen, dass alles verscharrt werden konnte. Sie durften keine bestimmten Tiere mehr essen, sie durften nicht mehr mit Geschwistern die Ehe schließen.  Alles war neu für sie und Mose scheute sich auch nicht, seine neuen Verordnungen mit Gewalt durchzusetzen.

Mose als Kanzelträger in Rathenow

Es bedurfte einer strengen Hand, um dieses Volk zu erziehen. Und die Rückschläge blieben ja auch nicht aus, wie die Bibel uns berichtet. Ein rastloser Mann, den Johann Vorberg hier mit den Gesetzestafeln geschnitzt hat und der das Fundament des jüdischen-christlichen Glaubens schafft und der auch im Islam verehrt wird. Also drei große Weltreligionen, die heute noch die Worte des Mose studieren.

Barocke Kanzel mit der umkränzten Säule

Auf dem oberen Foto ist deutlich die Zweiteilung der Kanzel zu erkennen, die offenbar nur in Rathenow so errichtet wurde. Das Schnitzwerk und die Verzierungen haben hier einen Höhepunkt in Vorbergs Schaffen erreicht. Es gibt leider kaum farbige Aufnahmen oder Gemälde von der Rathenower Kanzel. Die einzig mir bekannte handkolorierte Ansichtskarte aus der Sammlung Dr. Hans-Hermann Schultze in Rathenow ist doch ziemlich ungenau, was die Einzelheiten anbetrifft.

Die  Kanzel und die Apostel waren in den Farben weiß, hellblau und gold bemalt worden.

Aufgang zur barocken Kanzel mit den Aposteln

Die zwölf Apostel, die den Aufgang zieren und rund um den Kanzelkorb angebracht sind, stehen auf einem Podest, das den Namen des entsprechenden Apostels vermerkt. Jeder Apostel steht in einer halbrunden Nische und hat die Insignien bei sich, die ihn als solchen kenntlich machen.

Die 12 Apostel der  barocken Kanzel

Kanzelaufgang (von unten)

1. Heiliger Bartholomäus  (rechte Hand Schindermesse, linke Hand Buch)

2. Heiliger Matthäus (rechte Hand mit Schreibfeder, linke Hand ein aufgeschlagenes Buch)

3. Heiliger Lucas  (rechte Hand aufgeschlagenes Buch, linke Hand umfasst einen Griff mit Tierfigur) Name am Podest zu lesen S. Lucas

4. Heiliger Petrus (rechte Hand mit Buch, linke Hand mit Himmelsschlüssel) Name am Podest zu lesen S. Petrus

Säulenkorb (von links)

1. Heiliger Andreas mit Andreaskreuz

2. Heiliger Judas Thaddäus (rechte Hand ein Buch, linke Hand eine Lanze) Name am Podest zu lesen S. Judas

3. Heilige Simon (rechte Hand ein Buch und linke Hand eine Säge) Name am Podest zu lesen S. Simon

Mosekorb (von links)

1. Heiliger Thomas (rechte Hand zeigt leer nach oben, linke Hand mit Buch) Name am Podest  zu lesen S. Thomas

2. Heiliger Jakobus der Ältere mit Schwert (Maurentöter) Das Schwert fehlt  auf manchen Fotos.

3. Heiliger Johannes (Rechte Hand mit Buch, linke Hand mit Kelch) Name am Podest zu lesen S. Johannes

4. Heiliger Philippus Rechte Hand mit Buch , linke Hand  mit Axt) Name am Podest zu lesen S. Philippus

5. Heiliger Jakobus der Jüngere  (in der rechten Hand ein Buch, linke Hand eventuell Tuchwalkerstange) Keine Symbole auf den Fotos exakt zu erkennen.

Wladimir Nasarowitsch Jegorow

In der Nacht vom 28. zum 29.04.1945 wurde die Sankt-Marien-Andreas-Kirche von der Sowjetarmee unter Führung des Leningrader Hauptmanns Wladimir Nasarowitsch Jegorow mit Brandgranaten beschossen und brannte völlig aus. Das einstürzende Dach begrub auch dieses einmalige Kunstwerk. Jegorow wohnte nach dem Ende des  Krieges 1945 in Rathenow. Seine zweite Tochter ist in Rathenow geboren.

1996 hat sich ein Förderkreis zum Wiederaufbau der Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow e.V. gebildet, dessen Hauptaufgabe es ist, den Wiederaufbau der Sankt-Marien-Andreas-Kirche zu betreiben. Dem Förderkreis ist es gelungen, mit Spenden die Fenster im Chorraum der Kirche als Kunstwerke neu zu finanzieren, 2002 den Turm wieder aufzubauen und 2010 die Kreuzgewölbe im Mittelschiff neu aufzubauen sowie das marode Dach des Mittelschiffes neu zu decken. 2011 wurden die Kreuzgewölbe in der Marienkapelle neu errichtet und die Fenster im Kirchenschiff mit 5 mm dickem Goetheglas in Rautenform  neu verglast sowie das Dach der Andreaskapelle saniert und ein neues Templerkreuz von Rolf Eißer auf die Spitze gesetzt. In einer Vereinbarung mit der Sankt-Marien Andreas-Gemeinde hat der Förderkreis ein Positionspapier verabschiedet, dass die Kirche so aufgebaut werden soll, wie sie vor der Zerstörung im Jahr 1945 gewesen ist. Das bedeutet auch den Wiederaufbau der Kanzel nach den Vorlagen von Johann Vorberg.  Das einmalige Kunstwerk der Barocken Kanzel ist auch ein Zeichen des Pietismus im Protestantismus und beschreibt damit einen wesentlichen Abschnitt der Kulturgeschichte in der evangelischen Kirche in Brandenburg. Sie wäre von unschätzbarem Wert. Die Nachschnitzung ist allerdings sehr teuer. Eine Kostenschätzung vom 14.09.2018 der Tischlerei Spatzier GmbH in Wiesenburg (Mark) ergab eine Kostenvolumen von 1.090.613,24 €. Bis dahin haben erst einmal andere Aufgaben Priorität, aber es soll diese Option nicht außer Acht gelassen werden. Allen Spendern, die am Aufbau der Kirche zum Lobe Gottes bisher beteiligt waren, sei herzlich für ihr Engagement gedankt. Das Wahrzeichen der Stadt Rathenow, die Sankt-Marien-Andreas-Kirche, hat alle Kräfte der Stadt zusammengeführt und ohne diese Hilfe und Gottes Segen, ist diese riesige Aufgabe nicht zu schaffen.  

Wir danken  

Christiane Wagner,  Parey an der Elbe,   

Rolf Sobel, Neuendorf am Damm,  

Dieter Seeger,  Rathenow ,

Sebastian Haase, Berlin

für die freundliche Unterstützung der Arbeit.

Sebastian Haase hatte uns 2014 Fotos von seinem Großvater Karl-Heinz Maess vom Fotografen Hermann Ventzke überlassen, die eine Zuordnung der einzelnen Apostel im Treppenaufgang und um die beiden Kanzelkörbe ermöglichten.

Literatur: Gerhard Voigt: Das Schulmeistergeschlecht Voigt in der früheren Provinz Sachsen im Elb-Havel-Winkel 1700-1860, Bremen, Selbstverlag des Verfassers, 1991







Die Geschichte des Turms
der Sankt-Marien-Andreas-Kirche
in Rathenow
Das Wahrzeichen der Stadt Rathenow ist die Sankt-Marien-Andreas-Kirche. Was wäre eine Kirche ohne ihren Turm, der von allen vier Himmelsrichtungen gut zu erkennen ist und den Menschen die nahe Heimat kündet. Diese Geschichte des Turms soll hier, so gut es geht nachgezeichnet werden. Die älteste Ansicht von der Sankt-Marien-Andreas-Kirche ist auf dem Epitaph (Totengedenktafel) des Stadtschreibers Nesen  von 1571 zu sehen. Die Kirche hatte eine völlige andere Form.
Älteste Stadtansiche von Rathenow von 1571
1604 wurde vermutlich die Turmhaube erneuert. Die Turmhöhe betrug 38,92 m (124 Fuß).
1709 wurde mit dem Dachstuhl der Kirche auch die Turmspitze wegen Baufälligkeit abgetragen und so belassen. 1727 wurde der Turm teilweise abgetragen und höher wieder aufgebaut. Die Gesamthöhe des Turms betrug 56,49 m (180 Fuß).   1816 hatte der Turm wieder einen Umbau nötig. Bald zeigte der Turm der Sankt-Marien-Andreas-Kirche erneut starke Risse, die trotz Verankerung von 1816 nicht zu beheben waren.
2. Neugotischer Turm  von Carl Wilhelm Redtel                                                (*1824- †1828)
Stadtbaurat Perl sollte deshalb 1821 den Turm vermessen und alles für einen Neubau vorbereiten. Der berühmte Baumeister Friedrich Schinkel wurde mit einem Entwurf beauftragt. Friedrich Schinkel lieferte den Entwurf einer ganz neuen Kirche mit dazu passendem Turm, der aber nicht die Zustimmung des Magistrats fand.
Schinkels Entwurf für die
Sankt-Marien-Andreas-Kirche
Schinkel war tief enttäuscht.  Statt dessen wurde der Entwurf des Regierungsrates Carl Wilhelm Redtel genommen und bis 1828 fertig gestellt. Baurat Carl Wilhelm Redtel, der einen neugotischen Entwurf des Turms eingereicht hatte, war ein Schüler von Friedrich Schinkel. Schinkels Verärgerung kann man gut verstehen, denn man hatte einem Schüler von ihm den Vorzug gegeben. 1824 wurde mit dem Bau begonnen und 1828 war der neue Turm in seiner zum Schiff passenden Gestalt aufgebaut. An der Nordseite des Turms stand am Fuß eine Inschrift: Fischer MDCCCXXIII. Die lateinische Zahl bedeutet 1823.
Als das vergoldete Kreuz über der Kugel auf der Kirchturmspitze fertig war, stellte sich der Rathenower Maurermeister auf das Kreuz und breitete die Arme aus.  Die alte Mutter, die wie gewöhnlich morgens einen Blick auf den Kirchturm richtete, sah ihren Sohn auf dem Kreuz stehen, erlitt einen Schock und war mehrere Wochen krank..
Neugotischer Turm nach
Entwürfen von
Carl Wilhelm Redtel
Bis zur Zerstörung der  Kirche im Jahr 1945 blieb dieser neugotische Turm mit den Fialen, die ihn nochschlanker machten weithin sichtbar das Wahrzeichen der Stadt Rathenow.
3. Der Wiederaufbau des Turms 1999 – 2002
Erst nach der Einheit Deutschlands  im Jahr 1990 war überhaupt daran zu denken, den Turm wieder aufzubauen. 1995 hieß es noch in einer Rathenower Zeitung, der Turm und die Kreuzgewölbe der Sankt-Marien-Andreas-Kirche würden nie wieder aufgebaut.
3.1. Ruine nach der Zerstörung 1945
Die Sankt-Marien-Andreas-Kirche ist das Wahrzeichen der Stadt Rathenow und ihr Turm begrüßt die Besucher der Stadt, aus welcher Himmelsrichtung sie auch immer anreisen. Die Rathenower freuen sich, wenn sie den Turm wiedersehen, denn er bedeutet ein Stück Heimat für sie. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Turm von Brandgranaten getroffen. In der Brandnacht am 28. zum 29.04.1945 wurde auch der Turm völlig zerstört. Es blieb nur noch eine Ruine stehen.
Turmruine 1945
3.2. Abtragung des Obergeschosses des Turmes 1972
1972 musste der Turmhelm wegen Baufälligkeit abgetragen werden. 1990 bot sich noch ein Bild des Jammers. Aus dem Chorraum wuchsen Bäume und das notdürftig gedeckte Kirchendach war undicht und Regen und Nässe hatten schon die Balken im Nordteil des Schiffes zerstört. Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Kirche in sich zusammen fallen würde.
Sankt-Marien-Andreas-Kirche
1990
Bis 2002 war die Turmruine  35 m hoch. Die Kirchengemeinde hatte auf dem Turmstumpf eine Aussichtsplattform eingerichtet und die Besucher konnten den Turm besteigen.
Turmtorso seit 1972
Die Turmspitze hatte vor der Zerstörung eine Höhe von 79 m.
3.3. Der Wiederaufbau des Turms 1999 - 2002
Der Wiederaufbau des Turms kostet ca. 2,5 Millionen € wurde von 1999 bis 2002 durchgeführt. Die ganze Bevölkerung war daran beteiligt, ob evangelisch, katholisch, atheistisch oder kirchenfern.
3.3.1. Grundsteinlegung am 28.05.2000
Am 28.05.2000 fand in Gegenwart des Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg, Dr. Manfred Stolpe, die Grundsteinlegung für den Wiederaufbau des Turms statt. Der Ministerpräsident Dr. Stolpe, der Bürgermeister der Stadt Rathenow, Hans-Jürgen Lünser, der geschäftsführende Pfarrer, Andreas Buchholz und der Vorsitzende des Förderkreises zum Wiederaufbau der Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow e.V., Dr. Heinz-Walter Knackmuß, legten die Hände über den Grundstein und  Dr. Knackmuß sprach die Worte aus Amos 9,11: „Zur selbigen Zeit will ich die zerfallne Hütte Davids wieder aufrichten und ihre Lücken verzäunen und was abgebrochen ist, wieder aufrichten, und will sie bauen, wie sie vor Zeiten gewesen ist“.
Grundsteinlegung 28.05.2000
(von links: Dr. Heinz-Walter Knackmuß, Bürgermeister Hans-Jürgen Lünser, Ministerpräsident Dr. Manfred Stolpe, Pfarrer Andreas Buchholz)
3.3.2. Das Aufbringen der Kirchturmspitze
Der Aufbau des Turms erfolgte gleichzeitig an zwei Orten. Am Turm selbst wurde das 1972 abgerissene Stockwerk wieder aufgemauert und auf dem Sportplatz am Schwedendamm erfolgte die Montage der drei Teile der Spitze.
(von links: Peter Kurth, Renate Assmann, Rolf-Eberhard Meier, Günter Holweger, Dr. Karin Gebert und Christine Holweger auf dem neu aufgemauerten Teil des Turmes)
Nach der Fertigstellung Kupferkollosse waren sie das Ziel eines unendlichen Pilgerstroms von Rathenowern, die die Spitze aus der Nähe betrachten wollten. Sie nahmen sie buchstäblich mit Augen und Händen in Besitz.
Turmspitze, Turmbasis und Turmmittelstück
vormontiert auf dem Sportplatz „Schwedendamm“
3.3.2.1 Das Basisteil von 5,8 t wird am 28.08.2001 aufgesetzt
Am 28. August 2001 wurde das Basisteil des Helms durch einen Hubschrauber nach drei gescheiterten Versuchen auf den Turm abgesetzt. Hunderte von Schaulustigen hatten sich in der ganzen Stadt versammelt, um das Schauspiel zu verfolgen. Als der Hubschrauber dreimal wegen Sturm und Regen scheiterte und alle das 5,8 t schwere Stück über ihren Köpfen schweben sahen, erfasste die meisten Menschen eine Schauer. Es war spannend wie ein Kriminalfilm. Um 16:45 Uhr war dann alles geschafft. Der erste Teil des Helms befand sich auf dem Turm.
28.08.2001
Hubschrauber der Bundeswehr setzt das
Basisteil (5,8 t) der Turmspitze auf
3.3.2.2. Mittelteil der Turmspitze von 4,8 t wird 04.09.2001 aufgesetzt
Wenn der Hubschrauber der Bundeswehr über dem Kirchberg schwebte, war Volksfeststimmung in Rathenow. Groß und Klein wollten diesen wichtigen Teil des Wiederaufbaus des Wahrzeichens der Stadt Rathenow nicht verpassen. Mit Kameras und Ferngläsern verfolgte man das grandiose Schauspiel. Tüchtige Straßenhändler boten Bratwurst und Bier rund um den Kirchberg an. Die besten Fensterplätze um die Kirche waren schon tagelang vorher ausgebucht. Am 04.09.2001 konnte der Hubschrauber das Mittelstück der Turmspitze vom Sportplatz am Schwedendamm aufnehmen und auf den Kirchturm bringen. Es wog 4,8 t.
Hubschrauber setzt das
Mittelstück der Turmspitze 84,8 t) auf
04.09.2001
3.3.2.3. Die Spitze des Turms mit 2,5 t wird am 17.09.2001 aufgesetzt
Das oberste Teil der Spitze wog 2,5 t und war der schwierigste Part für die Hubschraubercrew, denn der pilot flog blind und musste sich bei der Steuerung der schweren Teile auf seine zwei Copiloten verlassen. Bei der Spitze mit vergoldetem Kreuz und vergoldeter Kugel wollte und wollte das Aufliegen nicht gelingen, der es warein Kaiserstil in eine Öffnung des Mittelteils einzufädeln. Erst als man den Piloten mit einem hochgefahrenen Kran eine Oreintierungshilfe gab, gelang das Aufsetzen in weinigen Minuten. Am 17.09.2001 war dann die Spitze aufgesetzt und die wichtigsten Bauarbeiten geschafft. Das vergoldete Kreuz ist 2,80 m hoch und 1,60 m breit. Der Durchmesser der Kugel beträgt 1,40 m. Insgesamt wurden 185 g Gold bei der Vergoldung aufgetragen. Auf der Spitze steht wieder eine vergoldete Kugel (Knauf) und das vergoldete Kreuz. In die Kugel wurden die Satzung und ein Mitgliederverzeichnis des Förderkreises zum Wiederaufbau der Sankt-Marien-Andreas-Kirche  in Rathenow e.V. sowie eine Silber- und Goldmünze gegeben. Die Münzen hat der Förderkreis prägen lassen. Sie zeigen auf der Vorderseite die Sankt-Marien-Andreas-Kirche und auf der Rückseite den Begründer der optischen Industrie in Rathenow, den Pfarrer Johann Heinrich August Duncker.  Die Kupferplattengröße der Turmspitze reicht von 0,4-1 m Quadratmetern. Das Kupfer wird durch die Oxidation mit der schwachen Kohlensäure aus dem Regen im Laufe der Jahre einen grünlichen Farbton bekommen - die so genannte Patina. Chemisch ist das Kupferkarbonat, teilweise auch Kupfersulfat, und wird frühestens nach 10 Jahren sichtbar. Es ist ungiftig. Meine Großmutter, Agnes Knackmuß, die noch die Zeit des Kupfergeschirrs und der Kupferkessel kannte, warnte uns Kinder immer vor dem giftigen Grünspan. Der bildet sich, wenn Kupfer mit Essig reagiert. Das giftige Kupferazetat war sehr gefürchtet, weil man den Essig nicht nur zum Würzen der Speisen benutzte, sondern auch als Universalreinigungsmittel.
Aufsetzen der Spitze (2,5 t)
17.09.2001
Die Aussichtplattform ist 51 m hoch. Die Turmspitze erreicht eine Höhe von 75,40 m.
Die Fertigstellung des Turms konnte aber erst 2002 gefeiert werden, weil die einzig erhaltenen Türkenglocke am 18.10.2001 nach Nördlingen in Bayern zur Reparatur gegeben werden musste und erst im Frühjahr 2002 zurückkam. Damit war der Wiederaufbau des Turms 57 Jahre nach seiner Zerstörung vollendet. Am 29.06.2002 konnte dann mit der reparierten Türkenglocke von 1400 in einem Festgottesdienst der Turm als wieder aufgebaut gefeiert werden. Die Rathenower waren glücklich.
3.3.3. Die Finanzierung des Turms
Als der Kirchturm von 1999 - 2002 wieder aufgebaut wurde, war vom damaligen Architekten errechnet worden, dass der Wiederaufbau ca. 1,25 Millionen Euro kosten würden. Die Stadt hatte der Sankt-Marien-Andreas-Gemeinde als Bauherrin in einem Vertrag zugesichert, dass sie sich um alles kümmern werde. Weder dem Architekt noch dem zuständigen Mitarbeiter im Bauamt der Stadt war aufgefallen, dass der Kostenvoranschlag einen Zahlendreher enthielt, der die realistischen Baukosten um eine Million absenkte. Als man schon die Turmspitze aufgesetzt hatte, fiel dem Bauamt der Zahlendreher auf und die Kosten für den Wiederaufbau betrugen nun 2,5 Millionen €.
Aber es war zu spät, das Baugeschehen konnte nicht mehr aufgehalten werden. Viele Rathenower glaubten nicht an den Wiederaufbau des Turms und in der Tat war, nachdem der  Zahlendreher in der Kostenberechnung entdeckt wurde, der Wiederaufbau schwieriger geworden. Als dann im Dezember 2001 Handwerkerrechnungen für den Turm in Höhe von 160.000,00 DM aufgelaufen waren, rief der Bürgermeister Dr. Heinz-Walter Knackmuß zu sich und teilte ihm mit, dass er einen Baustopp verfügen müsse, weil die Handwerkerrechnungen nicht mehr bezahlt werden könnten. Dr. Heinz-Walter Knackmuß und die damalige Schatzmeisterin Gisela Rosenberg gingen daraufhin sofort zum Vorstandsvorsitzenden der Volksbank Rathenow, Siegfried Mertin, und baten ihn um einen Kredit von 200.000,00 DM für den Förderkreis ohne Sicherheiten. Die Volksbank gewährte den Kredit umgehend und so konnten die Handwerkerrechnungen noch vor Weihnachten bezahlt werden und der Baustopp wurde ausgesetzt. Der Vorsitzende des Förderkreises Dr. Heinz-Walter Knackmuß schlief die ersten 14 Tage nach der Kreditaufnahme schlecht, aber er gewöhnte sich bald an die Schulden und ab 01.01.2002 kam mit der Einführung des Euro ein quasi „Halbierung“ der Kreditsumme, die jetzt nur noch 100.000,00 € betrug, was sich viel besser anhörte. Es war natürlich der gleiche Wert geblieben. So konnte dann am Wiederaufbau des Turms weiter gearbeitet werden.  Im März 2004, also nach zwei Jahren und vier Monaten, war der Kredit völlig getilgt. Deshalb war die zweite große Spendenaktion des Förderkreises zum Wiederaufbau der Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow e. V., symbolisch Kupferplatten für den Wiederaufbau des Turms an spendenfreudige Rathenower auszugeben. Für 250,00 DM (125,00 €) erhielt der Spender eine nummerierte Urkunde mit der Bestätigung der Spende. Wenn der Spender damit einverstanden war, erfolgte auch eine Veröffentlichung in der Zeitung. Die Dachspitze des Turms wurde mit über 400 Kupferplatten eingedeckt. Zur Finanzierung wurden Sponsoren für die einzelnen Platten gewonnen. Dabei wurden 286 Kupferplatten symbolisch mit Urkunde vergeben, was eine Spendeneinnahme von 35.750,00 € entsprach. Außerdem wurden 22 Ehrenstifterplatten  als kleine Kupfertäfelchen für 500,00 € vergeben. Das machte einen Betrag von 11.000,00 €.  Es wurden Verhandlungen mit der Stadt und der Landesregierung geführt, um Fördermittel zu erhalten. Das Spendenaufkommen für den Förderkreis übertraf alle Erwartungen. Obwohl die Region von Arbeitslosigkeit gebeutelt wurde, wollten die Menschen die Sankt-Marien-Andreas-Kirche, das Wahrzeichen ihrer Stadt, wieder haben.  Viele Menschen spendeten deshalb Kupferplatten. Bei Hochzeiten, Geburtstagen, Festen und Trauerfeiern wurde für den Wiederaufbau der Kirche gesammelt. Ein großer Förderer ist der Apotheker Wolfgang Schröder aus Wetter an der Ruhr. Am 05.05.2000 feierte er seinen 60. Geburtstag in der Ruhrfesthalle in Herdecke mit 110 geladenen Gästen. Ein großer Vorhang auf der Bühne zeigte die Sankt-Marien-Andreas-Kirche, die auch auf das Motto des runden Geburtstags hinwies: Benefizgala zum Wiederaufbau der Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow. Dabei kamen 13.500,00 DM (6.902,44 €) zusammen. Das war aber nicht die einzige Spende der Familie Schröder. Kupferplatten für 250,00 DM (125,00 €) und ein Gotische Madonna sowie den Heiligen Andreas für je 1800,00 € wurden dem Förderkreis geschenkt. Dazu noch drei Gemälde des Rathenower Malers Werner Stumpp (05.01.1957 -18.07.2001). Wolfgang Schröder schenkte auch an bedeutende Personen des Öffentlichen Lebens Ehrenstifterplatten im Werte von 1000,00 DM (ca.500,00 €) wie  den Ministerpräsidenten Dr. Manfred Stolpe, Charlotte Nitschke und Prof. Dr. Gottfried Kiesow, dem Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Der Förderkreis hat wie in Dresden durch Wolfgang Schröder, Stifterbriefe in Platin, Gold, Silber und Bronze sowie Kupferplatten, Bausteine, Orgelpfeifen, Dachsteine und Rautenfenster  als Urkunden für Spenden ausgegeben. Die Ehrenstifterplatte für Charlotte Nitschke, die von Wolfgang Schröder gespendet wurde, hat sich gelohnt, denn Charlotte Nitschke, Nachfahrin eine Rathenower Fernglasfabrik,  stiftete   50.000,00 € für den Wiederaufbau der Sankt-Marien-Andreas-Kirche. Bis zum 26.10.2001 hatte der Förderkreis insgesamt 561.532,10 DM (287.106,80 €) an Spenden gesammelt, die für verschiedene Zwecke des Wiederaufbaus benutzt wurden. Dr. Heinz-Walter Knackmuß hatte das Geläut der zwei neuen Bronzeglocken als Weihnachtskassette an alle Mitglieder des Förderkreises geschickt. Das Echo war überwältigend. Bis auf eine kritische Stimme, die die technische Perfektion der Kassette zurecht bemängelte, kam ein gewaltiger Spendenstrom zurück. Neben vielen Anrufen und Briefen gab es auch einen Schub an Neuaufnahmen von Mitgliedern im Förderkreis.
3.3.4 Grundsatzgespräch am 19.04.2002
Der Förderkreisvorsitzende, Dr. Heinz-Walter Knackmuß, führte mit dem geschäftsführenden Pfarrer, Andreas Buchholz, am 19. April 2002 ein Grundsatzgespräch. Es war dabei vollkommne Übereinstimmung in der Zielplanung des weiteren Wiederaufbaus erreicht worden. Die Sterngewölbe, die Orgel, sollen wieder hergestellt werden. Es ist auch Einigkeit darüber festgestellt worden, dass die Sanierung der Kirche noch viele Jahre in Anspruch nehmen wird, dass man sich aber von dem Ziel nicht abbringen lassen wollte, auch wenn es vielleicht mehrere Generationen dazu brauchen werde.
3.3.5. Fernsehfilm über den Wiederaufbau des Turms (13.05.2005)
Dr. Heinz-Walter Knackmuß hatte an die damalige Rundfunkanstalt Ostdeutscher Rundfunk Brandenburg  (ORB) geschrieben und darum gebeten, dass ein Fernsehfilm über den Wiederaufbau des Turms und der Kirche gedreht werde, denn der ORB hatte die spektakulären Ereignisse wie den Wiederaufbau der dreiteiligen Turmspitze mit einem Hubschrauber der Bundeswehr gefilmt und gesendet. Nach anfänglichem Zögern kam dann ein schöner Film zustande, der unter dem Titel „ Rathenow ganz oben“ am 13.05.2002 gesendet wurde.